FEN - Ancient Sorrow (EP)
Mehr über Fen
- Genre:
- Black Metal
- Label:
- Northern Silence Productions / Twilight
- Release:
- 05.10.2007
- Desolation Embraced
- The Gales Scream Of Loss
- Under The Endless Sky
Mit dieser EP überraschen die vier Engländer von FEN sehr positiv. Der Name, der gleichzeitig das Marschland in Ostengland bezeichnet, ist hier Programm, denn eindrucksvoll wird diese Charakteristik der Landschaft in die drei Black-Metal-Stücke übertragen. Die relativ langen Lieder sind im Midtempo gehalten und verlassen diesen Bereich nur sehr selten. Mit dem rauen Gesang entsteht eine bedrohliche, aber auch melancholische Stimmung. An einigen Stellen hallen die Growls etwas nach und bauen eine kalte und düstere Atmosphäre auf, so dass man die Landschaft buchstäblich vor seinen Augen entstehen lassen kann. Das Quartett beschränkt sich im Sound auf das Wesentliche, so dass der Keyboardeinsatz relativ verhalten ausfällt und an den entsprechenden Stellen stilvoll in das Klangbild integriert ist.
'Desolation Embraced' wird mit einem ruhigen Gitarrensolo eröffnet, was mit der Zeit dramatischer wirkt und von den Drums unterstützt wird. Danach setzt der kalte und raue Schreigesang ein, der sich regelrecht durch den Song schleppt. Damit herrscht fast die ganze Zeit eine schön schaurige Stimmung. Gegen Ende verstummt dieser Gesang und es ist ein Chor aus dem Hintergrund zu hören, der immer deutlicher wird. Und genauso ruhig wie der Song beginnt, wird er wieder beendet. An manchen Stellen schleicht sich jedoch eine leichte Monotonie ein, wo durchaus mehr aus dem Song herausgeholt werden könnte. In gleicher Weise geht es mit 'The Gales Scream Of Loss' weiter, nur durch die Gitarrenwand am Anfang etwas dynamischer, bis man wieder im gewohnten Soundschema landet. Es setzt nach einer Weile wieder der Chor ein, der ziemlich betrübt wirkt. Die Flüsterstimme des Sängers lässt danach eine geheimnisvolle Stimmung aufkommen, die durch den Chor zusätzlich untermalt wird. Später verfällt er wieder in seinen kühlen Schreigesang, und dann sind die gut arrangierten Keyboardklänge sehr gut auszumachen. Der dritte Song 'Under The Endless Sky' ist am längsten und beginnt mit kräftigen Gitarren und Drums noch gemäßigt, bevor das Schlagzeug dermaßen schnell bearbeitet wird, dass es eine wahre Freude ist. Daraufhin verfällt man wieder in den alten Sound mit rauem Gesang. Beides schleppt sich wiederholt ziemlich lange hin, bevor sich die Drums und die Gitarren ein letztes Mal regelrecht aufbäumen und zum Finale ansetzen. Gegen Ende werden die Instrumente wieder ruhiger und der Sänger haucht nur noch etwas vor sich hin, als ob er selbst in den letzten Zügen liegen würde.
Das Erstwerk der Engländer ist eine interessante Sache und weckt die Vorfreude auf mehr Material. Bis auf die Drums, die stellenweise etwas zu hintergründig agieren, ist der Sound einwandfrei. Toll ist auch, dass man nach mehreren Durchläufen immer wieder etwas Neues entdecken kann. Trotz des Aufbaus einer eigenwilligen Charakteristik in den Songs ist es den Engländern nicht immer gelungen, den Hörer konsequent in ihren musikalischen Bann zu ziehen. Ab und an könnte noch etwas mehr Abwechslung und Spannung hinzukommen, da es sich ja um relativ lange Stücke handelt. Sollte das bei zukünftigen Produktionen noch verbessert werden, so dürfte einem erfolgreichen Album nichts im Wege stehen.
Anspieltipps: Alle Stücke sind hörenswert!
- Redakteur:
- Swen Reuter