FEN - Winter
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2017
Mehr über Fen
- Genre:
- Atmospheric Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Code 666
- Release:
- 17.03.2017
- Winter I (Pathway)
- Winter II (Penance)
- Winter III (Fear)
- Winter IV (Interment)
- Winter V (Death)
- Winter VI (Sight)
Herrliche Ode an den Winter.
Die Briten von FEN legen mit ihrem fünften Album "Winter" ein Konzeptwerk über besagte Jahreszeit vor. Und so facettenreich sich der Winter nunmal gibt, bedarf es auch einer entsprechender Umsetzung, die FEN vorzüglich gelungen ist.
Während ich diese Zeilen schreibe, läuft der Rundling zum drölfzigsten Mal und ich ertappe mich immer wieder dabei, wie sehr mich die sechs Songs mitreißen und wieviele Details bislang unentdeckt geblieben sind.
Das Grundgerüst ist äußerst melodischer, atmosphärischer (Post-)Black Metal - FEN garniert das ganze mit viel Melodie, Dynamik und einer Menge unvorhersehbarer Wendungen. Dadurch bildet sich ein Spannungsbogen, der - zu keinem Zeitpunkt konstruiert oder kalkuliert - seine volle Wirkung entfaltet.
Von der Grundstimmung erinnert "Winter" stark an KATATONIAs frühe Alben bis einschließlich "Brave Murder Day", die schwarzmetallischen Eruptionen gehen dank eines vorzüglichen Gespürs für Harmonien ein wenig in Richtung WINTERFYLLETH. Ähnlich wie ihre Landsmänner - und anders als das Gros der skandinavischen Urväter des schwarzen Stahls - beschränkt man sich im FEN-Camp nicht ausschließlich auf Moll, sondern pflügt sich wohl durchdacht durch sämtliche Tonarten. Der Winter ist schließlich nicht durchgehend düster, kalt und tödlich.
Einzelne Songs eines Konzeptalbums herauszupicken, macht keinen Sinn. Jedes der sechs Kapitel ist teils deutlich über der Zehn-Minuten-Marke angesiedelt (mit Ausnahme des Ausklanges 'Winter IV (Sight)') und verwebt sich mit den restlichen zu äußerst stimmigen 75 Minuten Hörvergnügens. Ob das nun das Hauptthema von 'Winter IV (Interment)', das die Drei über mehrere Minuten packend aufbauen oder 'Winter III (Fear)', das Anfangs ein wenig an ANATHEMA zu "Eternity"-Zeiten erinnert, hier passt alles.
Allein die Teils etwas ausufernd ausgereizten Riffs hinterlassen je nach Gemütslage einen etwas faden Eindruck. Acht Punkte mit Tendenz nach oben.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Haris Durakovic