FESSUS - Subcutaneous Tomb
Mehr über Fessus
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Darkness Shall Rise Productions
- Release:
- 26.11.2025
- Pointless Anguish
- Asphyxiate In Exile
- Cries From The Ether
- The Depths Of Lividity
- Yizkor
- Living Funeral
Eine dicke Empfehlung für die Abteilung schlurfender Death Metal.
Mit ihrem ersten Demo aus dem Jahre 2023 haben die vier morbiden Pilger FESSUS nicht nur einige Fans auf sich aufmerksam gemacht, sondern zugleich eine feine Labelheimat bei Darkness Shall Rise Productions gefunden. Dementsprechend überrascht es wenig, dass schon bald ein erstes vollständiges Studioalbum nachgereicht wird. Selbiges hört auf den hübschen Titel "Subcutaneous Tomb" und versorgt uns von den ersten Akkorden an mit wuchtigem, modrigem Death Metal der getragenen Art, die nicht wenige Doom-Elemente aufweist.
So dröhnen die tiefen, voluminösen Riffs gurgelnd und finster, der stoische, wuchtige Drumbeat schleppt sich getragen aber unnachgiebig voran und entwickelt einen Panzerkettengroove, wie wir ihn von BOLT THROWER oder GRAVE kennen. Doch immer wieder bricht sich auch mal eine wildere Attacke Bahn, wie zum Beispiel im Mittelstück zu 'Asphyxiate In Exile', das mit einigen schärferen, schrilleren Riffs und Leads, und entsprechenden Geschwindigkeitsausbrüchen aufhorchen lässt. Hier weht auch ein Hauch der frühen Werke von MORGOTH, AUTOPSY oder MORBID ANGEL durch die feuchte Gruft, der auch - im gesteckten Rahmen - im durchaus vielseitigen und cool artikulierten Gesang von Fronter Brenton seinen Niederschlag findet.
Ja, die Art, wie die Gitarren eingesetzt werden, mal schneidend, mal walzend, bringt doch noch einen ordentlichen Schuss Achtziger mit ins Klangbild. Besonders großartig gefällt mir hierbei die sakrale, gotische Atmosphäre, die durch die fallenden Halbtonschritte in einem rudimentären Lead zum Ende von 'Cries From The Ether' hin erzeugt wird. Da scheint für mich dann trotz der grundsätzlich klar im Death Metal zu verortenden Stilistik schon auch mal eine angeschwärzte Doomigkeit durch, die dem Werk zusätzlichen Reiz verleiht und auch ein bisschen an Truppen wie ACHERON erinnert. Die schrägen, fiependen Leadgitarrenelemente von 'The Depths Of Lividity' bringen zusätzliche unkonventionelle Augenblicke mit.
So bleibt am Ende ein sehr gut gemachtes, durchaus abwechslungsreiches Death-Metal-Album der alten Schule, das schleppend-doomige Gefilde ebenso streift, wie es dissonante, geifernde und blastende Ausbrüche liefert. Der eine oder andere Stimmungswechsel und so manche Coda kommt etwas unverhofft, doch hat man derlei Wendungen einmal verdaut, steht einer zünftigen Gruftsause nichts mehr im Wege. Daher eine dicke Empfehlung für die Abteilung schlurfender Death Metal.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle


