FIREWIND - Few Against Many
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2012
Mehr über Firewind
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Century Media (EMI)
- Release:
- 18.05.2012
- Wall Of Sound
- Losing My Mind
- Few Against Many
- The Undying Fire
- Another Dimension
- Glorious
- Edge Of A Dream
- Destiny
- Long Gone Tomorrow
- No Heroes, No Sinners
Griechen können auch noch für positive Schlagzeilen sorgen: FIREWIND sind auf den Weg der metallischen Tugenden zurückgekehrt.
Aus meiner Sicht zählt FIREWIND, die Band um den begnadeten Gitarren-Magier Gus G., der bekanntermaßen inzwischen auch für Altmeister OZZY in die sechs Saiten greift, zu den tollsten Power-Metal-Entdeckungen der vergangenen Dekade. Kaum eine Band versteht es so meisterhaft die Brücke zwischen europäischer und amerikanischer Schule zu schlagen, das heißt kraftvolle Axt-Attacken mit edlen Melodien zu verbinden. Grandiose Alben wie "Burning Earth" oder "Forged By Fire" haben bei vielen Fans längst Klassiker-Status erreicht. Nicht wenige FIREWIND-Freunde haderten zuletzt allerdings ein wenig mit der Entwicklung von "Allegiance" bis "Days Of Defiance", weil der Dampf von Kessel entwichen schien und das Songwriting zuletzt bedenkliche Tendenzen in Richtung Austauschbarkeit und Belanglosigkeit entwickelte.
Dieser fatale Trend ist nun mit dem siebten Studio-Album "Few Against Many" vorerst gestoppt. Gleich der Opener 'Wall Of Sound' versprüht wieder diese ungebändigte Spielfreude und positive Energie, die ich an dieser Band immer so geliebt habe. Anschließend bringt das fett groovende, von tollen Gesangslinien und treibenden Riffs getragene 'Losing My Mind' die Nackenmuskulatur amtlich in Wallung. Auch wenn der Titeltrack dieses Niveau nicht ganz halten kann, steht spätestens mit der prächtigen Hymne 'The Undying Fire' fest: Die Hooklines zünden wieder mit Raketenantrieb – und das ist verdammt gut so. Gus treibt seine Jungs mit herzhaften Power-Chords und einfühlsamen Melodien nach vorne und auch Frontmann Apollo präsentiert sich in Top-Form mit einer leicht raueren und dynamischeren Stimme als noch auf "Days Of Defiance". 'Another Dimension' dringt in bisher weitestgehend unerkundete Tempo-Bereiche vor und steckt gemeinsam mit dem lebendigen Hardrocker 'Glorious' als Gegenpart die stilistische Bandbreite von "Few Against Many" ab. 'Edge Of A Dream' ist eine ganz hübsche Ballade, die gemeinsam mit den Jungs von APOCALYPTICA eingespielt wurde. 'Destiny' gehört trotz des widerhakigen Ohrwurm-Chorus nicht unbedingt zu den Album-Highlights. Da macht das Rausschmeißer-Duo bestehend aus dem druckvollen 'Long Gone Tomorrow' und dem spannenden, weil abwechslungsreichen 'No Heroes, No Sinners' schon mehr Spaß.
Fazit: Die erste Hälfte des Albums ist wohl das Beste, was FIREWIND seit "Forged By Fire" auf die Kette gekriegt haben – reich bestückt mit packenden Power-Hits der Extraklasse. Die zweite Halbzeit kann da nicht ganz mithalten. Somit ist "Few Against Many" als sehr gute, aber nicht in allen Belangen fantastische Platte zu bezeichnen. Dennoch ist das Album ein Schritt in die richtige Richtung, und ich hoffe sehr darauf noch oft und heftig von FIREWIND beglückt zu werden.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Martin van der Laan