FIRST SIGNAL - First Signal
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2010
Mehr über First Signal
- Genre:
- Melodic Rock
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Frontiers (Soulfood Music)
- Release:
- 27.08.2010
- This City
- When You Believe
- Part Of Me
- Crazy
- Goodbye To The Good Time
- First Signal
- Feels Like Love This Time
- Into The Night
- When November Falls
- Yesterday's Rain
- Naked Desire
Das erste Lebenszeichen des Harry Hess nach dem HAREM SCAREM-Split
Es dürfte bei einigen von euch bekannt sein, dass HAREM SCAREM meine erklärten Lieblinge im Bereich Melodic Rock sind. Entsprechend hart traf mich der Schlag, als Pete Lesperance, Harry Hess & Co. erklärten, mit HAREM SCAREM alles gesagt zu haben und die Band zu Grabe zu tragen, um sich auf eigene Projekte zu konzentrieren.
Eines dieser Projekte sind FIRST SIGNAL, wo Harry Hess den Gesang übernimmt. Aber schon der Promo-Zettel macht ein bisschen stutzig. Immerhin werden die Songs nicht von Harry geschrieben, sondern von einer Gruppe Songwriter wie Tom und James Martin (KHYMERA, HOUSE OF LORDS), Robert Sall (W.E.T.) und Mark Bager (HOUSE OF LORDS) kreiert. Harry Hess, der bei HAREM SCAREM gemeinsam mit Pete Lesperance ein herausragendes Songwriting-Duo war, ist also nur und ausschließlich für den Gesang zuständig.
Musikalisch bewegt man sich im klassischen AOR-Bereich, mit durchaus deutlichen Reminiszenzen an die ganz frühen HAREM SCAREM. Das ist natürlich nicht besonders innovativ, aber nun mal genau, was sich viele der alten Fans von HAREM SCAREM gewünscht haben, waren jene doch immer um Entwicklung und Veränderung bemüht. Nun, ich gehöre nicht zu dieser Spezies. Mir sind die späten Alben wie "Higher" oder "Overload" deutlich lieber als die Songs des Debüts. Und gerade die ständige, zum Teil sehr deutliche, Veränderung haben HAREM SCAREM zu etwas Besonderem gemacht.
Und genau das, besonders, sind FIRST SIGNAL eben nicht. Natürlich, es gibt mit 'This City' einen flotten, rockigen Opener, der das Lebensgefühl der späten 80er bestens transportiert und mit 'Crazy' eine schöne, eindringliche, leicht bombastische Ballade. Aber man hält sich eben doch recht stur an die guten Regeln des AOR. Und das bedeutet auch, dass fast alle Songs an sich gut sind, aber auf die Dauer von knapp 50 Minuten eben auch an Identität einbüßen. Dazu klingen die Nummern eben etwas zu gleichförmig, was ein bisschen überrascht, in Anbetracht der Tatsache, dass hier mehrere Songwriter tätig waren.
Natürlich - auch und vor allem dank der starken Vocals von Harry Hess - ist FIRST SIGNAL ein unterm Strich knapp gutes Album geworden. Doch mit Großtaten von JOURNEY, FOREIGNER, den frühen oder den späten HAREM SCAREM kann es halt nie wirklich mithalten. Da nützt auch die rosafarbene Harry-Hess-Fanbrille nicht allzu viel.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk