FISTER - No Spirit Within
Mehr über Fister
- Genre:
- Doom
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Listenable
- Release:
- 27.04.2018
- Frozen Scythe
- Disgraced Possession
- Cazador
- I Am Kuru
- No Spirit Within
- Heat Death
- Star Swallower
Krank, fies, abgründig - stark!
Wer FISTER schon einmal bei irgendeiner Erkundungstour durch die niederen Abgründe der extremen Musik begegnet ist, wird wissen, dass mit diesen Herren nicht immer gut Kirschen essen ist. Zuletzt übte sich die Band vor allem darin, sich mit anderen Kollegen auf diversen Split-Releases zu messen oder forderte das Publikum mit einem Mammuttrack heraus, der ein ganzes Album füllte. Unabhängig von der Erscheinungsform der jeweiligen veröffentlichungen war eines aber immer gesetzt: Dort, wo FISTER drauf steht, ist gequälter, bösartiger und verdammt fieser Doom drin!
Dass sich das auch mit dem Release von "No Spirit Within" nicht verändern würde, war bereits im Vorfeld abzusehen. Dennoch ist das neue Album nicht lediglich ein weiterer bandtypischer Bastard aus verschleppt brachialen Klängen, nihilistischem Ansatz und dreckigen Gitarren. Gerade was die Grundatmosphäre angeht, haben die Musiker das Horror-Feeling auf "No Spirit Within" noch einmal verstärkt und begeben sich noch tiefer in jene Abgründe, in die sich schon öfter vorsichtig hervorgewagt haben, nun aber noch einmal mit einer ganz anderen Intensität. Nimmt man das überlange Titelstück oder das monströs-gemeine 'Cazador', erlebt man die Kombination aus Doom und Noisecore noch einmal aus einer völlig neuen Perspektive, insbesondere weil FISTER hier ein ungeheures Durchhaltevermögen bei der Aufrechterhaltung hypnotischer Riffs beweist. Die Band könnte noch stundenlang auf einer geringen Variation verschiedener Arrangements aufbauen, und dennoch würde man aufgrund der sphärischen Ausgestaltung niemals den Eindruck bekommen, es müsse jetzt endlich Schluss sein.
Dieser Kunstgriff ist bei FISTER seit jeher ein signifikantes Merkmal des eigenen Bandsounds und wird auf "No Spirit Within" endlich auch wieder über die lange Distanz gestreckt. Sicherlich bedarf es auch einer offenen Haltung beim Hörer, um sich auf dieses fiese Gemisch einzulassen. Aber der polarisierende Effekt hat in diesem Fall etwas Gutes: Denn wenn man sich einmal in die finsteren Welten von FISTER begeben hat, will und kann man so schnell nicht mehr aus ihnen heraus. "No Spirit Within" ist beängstigend - aber auch beängstigend stark!
Anspieltipps: No Evil Within, Star Swallower
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes