FLESHCRAWL - Soulskinner
Mehr über Fleshcrawl
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 03.12.2001
- Soulskinner
- Dying Blood
- Carved In Flesh
- Breeding The Dead
- The Forthcoming End
- Deathvastation
- Legions Of Hatred
- Forced To Kill
- Rotten
- Metal Gods
So, nachdem der gute Oliver seine Meinung bezüglich FLESHCRAWL niedergeschrieben hat, ob objektiv oder subjektiv sei jetzt mal dahin gestellt, kann es ja sicherlich nicht schaden, wenn ich mich als "Außenstehender" ebenfalls zu Wort melde.
Was als erstes auffällt, ist, dass der Schwabenfünfer zwar recht brutal zu Werke geht, aber trotzdem Songs auf hohem Niveau präsentiert, was bei dieser Art von Musik ja schon eine Kunst ist. Klar, die Haupteinflüsse kommen aus Schweden, wie Oli oben richtig bemerkt hat, aber ich würde den Blick auch mal auf die Insel lenken. Denn eigentlich ist es kein Wunder, dass FLESHCRAWL sich mit der Tour zu diesem Album bereits zum zweiten Mal die Bühne mit BOLT THROWER teilen werden. Soundmäßig scheinen nämlich die Briten zumindest bei einigen Songs so was wie der große, wenn auch nicht ganz so ungestüme Bruder zu sein. Die genialen Melodien von BT beherrschen nämlich die Jungs von Fleischkralle auch, man höre sich nur mal das geile "The Forthcoming End" an, der Song hätte durchaus auch auf einer BT-Platte stehen können. Auch das relativ variable Tempo der Songs ist auffällig und steht FLESHCRAWL mehr als gut zu Gesicht. Im Gegensatz zu den Briten gibt's aber auch reichlich kompromisslose, dumpf vor sich hin knüppelnde Brecher wie z.B. "Breeding The Dead", "Deathvastation" und "Legions Of Hatred". Das knallt natürlich schon in bester Elchtod-Manier. Denn darauf liegt auch das Hauptaugenmerk, damit jetzt kein falscher Eindruck entsteht, denn BOLT THROWER werden härtetechnisch schon einen Tick überboten.
Die JUDAS PRIEST-Coverversion von "Metal Gods" gefällt auch mir besser als das Original, aber auch ich bin ja nicht gerade ein PRIEST-Fan vor dem Herrn. Ich finde es aber einfach genial, wenn bekannte, im Original weitaus gemäßigtere Songs in ein dermaßen hartes Gewand gebettet werden und als deutlich schmissigere Version angeknüppelt kommen. Das können ja beileibe nicht bloß SIX FEET UNDER und viele andere Bands machen es sogar besser als Barnes und Gesellen (das trifft auch auf FLESHCRAWL zu). Als Referenz sei hier bloß mal kurz meine nach-wie-vor-Lieblings-Covernummer erwähnt - die Österreicher LEGACY OF HATE mit "Locomotive Breath" (JETHRO TULL). Und wenn ich jetzt recht überlege, dann folgen auf Rang zwei bereits FLESHCRAWL mit "Metal Gods".
Alles in allem ist das Ganze für eine Death Metal-Scheibe schon ziemlich abwechslungsreich und da auch der Härtegrad absolut nichts zu wünschen übrig lässt, steht einem anspruchsvollen Hörgenuss nichts im Wege.
Ja, "Soulskinner" ist zweifelsfrei ein feines Album geworden und legt die Messlatte für DM-Bands in Deutschland ganz schön hoch. Also, Oliver, da hab ich schon weitaus subjektivere Kritiken gelesen. :-)
Anspieltipps: Soulskinner, The Forthcoming End, Deathvastation, Metal Gods
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer