FOLKRIM - Embers
Mehr über Folkrim
- Genre:
- Folk Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Rockshots Records
- Release:
- 05.04.2024
- Bound In Maelstrom
- Bottle Of Poison
- Alcoholyday
- Grotto Of The Damned
- Swamp Brew
- Suoherran Hovi
- Hag's Hut Lullaby
- Raise Your Sword
- Raven's Cry
- Spirit Of The Forest
- Virvatulet
- Embers
Humppa, Folk und Party - eine typisch finnische Kombination.
Finnland, Heimat bierseeliger Trolle und Folklore liebender Acts wie KORPIKLAANI, Hauptstandort vieler verrückter Ideen im nordischen Heavy Metal und schließlich auch Geburtsstätte von FOLKRIM, einer Truppe die eigentlich alles in sich vereint, was der partytaugliche Suomi-Sound in den vergangenen zwei Jahrzehnten auf die Reihe gebracht hat. Mit "Embers" haben die Herrschaften dieser Tage ihr drittes Album dingfest und aus der Not der Pandemie offensichtlich eine Tugend gemacht - denn alle Scheiben sind nach dem ersten Ausbruch des verhassten Virus' entstanden.
Allerdings muss man hierbei auch erwähnen, dass die Ansprüche bei FOLKRIM nicht die größten sein dürften, da die Truppe grundsätzlich alles verpflichtet, was man ab einer gewissen Promillezahl rauf und runter feiern kann. Die dritte Platte macht da keine Ausnahme und mischt die Folk-Wurzeln mit aggressivem Humppa-Metal und einigen extrem leicht verdaulichen Singalongs, die sicherlich eine Menge Spaß bringen, nach mehrmaliger Beschallung aber irgendwann auch ihren Reiz einbüßen. Dieses Phänomen bringen derartige Acts leider immer wieder mit sich, weil letztlich nicht allzu viel Raum für Individualität bleibt und das Party-Gen eine wesentlich größere Rolle spielen dürfte als der Drang, Heavy Metal in Reinform zu kreieren.
Dabei ist "Embers" ein wirklich anständiges Album, das hier und dort auch einen Fuß in die Türe des melodischen Black Metals hält, eine Hookline nach der nächsten auftischt und auch das Tempo angenehm hoch hält, damit der erste Schwung nicht schon zur Halbzeit verpufft, aber am Ende eben auch keine kreativen Revolutionen startet, um sich ein wenig aus dem durchaus Mainstream-lastigen Topf des finnischen Folk Metals zu befreien. Aber will man das verurteilen, wenn die Musiker selbst offensichtlich eine Menge Freude an ihrem Material haben, mit einer solch positiven Attitüde um die Ecke kommen und eben auch einige echte Hits produzieren? Nein, auf keinen Fall. Es sei eben nur der Hinweis erlaubt, dass "Embers" der Gefahr der raschen Abnutzung unterliegt, gegenteilig aber eben auch wirklich sehr gutes Entertainment liefert und sich somit brav neben eine Band wie eben KORPIKLAANI stellt. Von daher bleiben die Gefühle gemischt: Nach zwei, drei Bierchen bin ich selbst davon überzeugt, meine eigene Stimme zu den Nummern von "Embers" gemeinsam mit dem Krug zu heben. Unter anderen Voraussetzungen jedoch will ich mir nicht sicher sein, ob ich mich an den zwölf Songs relativ bald satt gehört habe. Schwierig...
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes