FORCES@WORK - Forcilized
Mehr über Forces@Work
- Genre:
- Progressive Power Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Vortex Phobia
- Harvest At The Bodyfarm
- The Benefit Of All My Senses Sharpened
- Versus
- Husk Of The Withered Moth
Jawoll!!!
Das nenn ich mal innovativ. Die im Raum Düsseldorf beheimatete Band FORCES@WORK hat bereits im letzten Jahr mit ihrem Debüt-Demo "Coldheart Canyon" bewiesen, dass sie es blendend verstehen, zahlreiche Stile unter einen progressiven, aber eingängigen Hut zu bringen. Dass hier keine Anfänger am Werk sind, hört man sofort. Dafür haben sich Ex-Musiker der Düsseldorfer Proggies THOUGHTSPHERE (Adrian Weiss & Armin Alic), LOST CENTURY (Andreas Lohse) und die beiden "Noch"-Nobodies Mischa Blum und Sabir Salkic einen Orden für Abwechslung verdient.
Man kann den ureigenen Stil von FORCES@WORK eigentlich nicht genau definieren, weil sie in ihre Kompositionen alles einfließen lassen, was Metal ausmacht.
Der Opener 'Vortex Phobia' kommt wie eine Mischung aus TESLA, DREAM THEATER und einem Schuß RAGE AGAINST THE MACHINE rüber. Das Ganze wird furios runtergezockt, wobei jeder der Beteiligten zu jeder Sekunde zeigt, was in ihm steckt, ohne den Zuhörer mit Technik-Gimmicks zu erschlagen. Das Resultat läuft ausgesprochen gut rein und weiß jedem Prog-Metaller zu gefallen. Genial finde ich persönlich die zahlreichen Stimmfacetten, die Sänger Andreas Lohse zu intonieren in der Lage ist. Hier wird leidenschaftlich gehaucht, melodiös geshoutet und auch mal wütend gegrowlt, je nach musikalischer Stimmungslage.
Das nachfolgende 'Harvest At The Bodyfarm' ist noch viel proggiger [Der Lektor stimmt ein Requiem auf die deutsche Sprache an. Anm. d. Lektors]. Vom Gesang manchmal in SOILWORK-Sphären schwebend, ist das Lied musikalisch total abgedreht und rockt sich fernab aller Regeln mit Mödergroovs durch die Gehörgänge. Abwechslungsreicher gehts nicht mehr.
Mein Favorit 'The Benefit Of All My Senses Sharpened' könnte ganz locker als eines der Highlights auf der ersten DREAM THEATER "When Dream And Day Unite" stehn. Ein absolut eingängiger und trotzdem vertrackter Song, der in den Strophen sphärisch, im Refrain majestätisch und in allen anderen Parts rockig ist. Vielfalt am Stück!
'Versus' ist anfangs schon ein wenig RUSH-mäßig, bevor die Strophe und Bridge gitarrentechnisches Bay-Area-Feeling heraufbeschwören. Der Refrain treibt's dann auf die Spitze und stößt bis in melodiöse Schwedentod-Sphären vor. Der Abschuss und zugleich Abschluss ist aber 'Husk Of The Witherd Moth', eine Thrash-Walze im Quadrat. Mein lieber Herr Gesangsverein. Facettenreich, hochtechnisch und mit einem völlig entfesselten und total abgedreht singenden, keifenden und growlenden Andreas Lohse.
Mich kann "Forcilized" in jeder einzelnen Sekunde überzeugen, obwohl ich heuer nicht mehr so auf progressive Sachen stehe. Anders als bei den meisten Prog-Metal-Acts verlieren sich FORCES@WORK nicht in blankes Gefrickel, sondern packen es, den Zuhörer spielend mit zahlreichen melodiösen Hooks zu fesseln. Gratulation in den Pott für diese saubere Sache. Mit solchen "neuen" Bands mach ich mir um Deutschlands Nachwuchs keine Gedanken mehr.
Wer "Forcilized" ordern will, kann das ab sofort unter folgenden Adressen tun:
A Lohse
Memeler Str. 23
40231 Düsseldorf
oder unter http://www.forcesatwork.de
Anspieltipps: The Benefit Of All My Senses Sharpend, Vortex Phobia
- Redakteur:
- Alex Straka