FORD, LITA - Wicked Wonderland
Mehr über Ford, Lita
- Genre:
- Hardrock
- ∅-Note:
- 4.00
- Label:
- Ear Music / Edel
- Release:
- 30.10.2009
- Crave
- Piece (Hell Yeah)
- Patriotic SOB
- Scream 4 Me
- Inside
- Wicked Wonderland
- Indulge
- Love
- Betrayal
- Sacred
- Truth
- Everything
- Bed
- Garden (Bonustrack)
- Push (Bonustrack)
Ein Comeback, das sich musikalisch weitestgehend überflüssig macht!
Die Frage steht nach wie vor offen, ob LITA FORD seinerzeit überhaupt so groß herausgekommen wäre, hätte die selbsternannte Queen of Hardrock nicht mit einem gewissen Herrn Osbourne kollaboriert. Seither ist von der einst sehr begehrten Gitarristin nicht mehr viel zu hören gewesen, weder solo, noch von ihrer Band THE RUNAWAYS. Mit "Wicked Wonderland" durchbricht Ford nun ein 14-jähriges Schweigen, natürlich mit der Zielsetzung, an ihre alten, zweifelhaften Glanztaten anzuknüpfen. Doch hierzu braucht es definitiv etwas mehr als eine von purer Hektik durchsetzte Platte.
Die Namensgeberin erprobt bereits zu Beginn den heftigesten Aufstand gegen alle gängigen Konventionen, ist daber aber dennoch bemüht, die modernen Einflüsse des amerikanischen Heavy-Rock-Sounds in ihre Songs einzuflechten. Herausgekommen ist ein Gemisch, das eine Menge beherbergt, aber sich inhaltlich häufig richtig derbe abstößt. In 'Piece (Hell Yeah)' beispielsweise setzt die Dame einen Industrial-Groove auf ein GUNS 'n' ROSES-Arrangement an, 'Scream 4 Me' erweist sich als der unausgegorene Versuch, eine aufsässige Live-Hymne zu komponieren, in 'Inside' versucht man wiederum, eine epische Komposition mit modernen Gitarren vollzustopfen, und mit experimentellen Stücken wie 'Bed', in dem einfach mal so alles komplett verzerrt wird, tut sich die LITA FORD-Band auch keinen gefallen.
Was bleibt sind einige halbwegs erwähnenswerte Songs, die aber auch nur gerade deswegen nicht am verwöhnten Ohr abprallen, weil sie so etwas wie eine Hookline andeuten. Der mehrstimmige Titelsong gehört etwa in die Kategorie 'in Ordnung', 'Indulge' ist sogar fast schon eingängig und das langsame 'Sacred' verfällt wenigstens nicht in das kompositorische Chaos, das "Wicked Wonderland" sehr häufig unter die Räder bringt. Aber auch hier fehlt einfach das spürbare Verlangen, in irgendeiner Form mal auf den Punkt zu kommen und in den Songs einige Highlights zu setzen. Vieles ist sprunghaft arrangiert und hektisch zusammengefügt. Hinzu kommt, dass das musikalische Kontrastprogramm nie richtig harmoniert und der Eindruck, hier würde erfolglos gepuzzlet, sich immer stärker manifestiert. Dass ausgerechnet der forsche Bonustrack 'Push' das einzige echte Highlight der Scheibe ist, kann man wohl als symbolischen Aspekt verbuchen. Doch bis man sich zum letzten Track vorgekämpft hat, ist die gute Laune eh schon längst verflogen - weggeblasen vom uninspirierten, enttäuschenden, schlichtweg langweiligen Material von "Wicked Wonderland".
Anspieltipps: Wicked Wonderland, Push
- Note:
- 4.00
- Redakteur:
- Björn Backes