FORESIN - Enarxis
Mehr über Foresin
- Genre:
- Dark Wave / Synthie-Pop
- ∅-Note:
- 5.00
- Label:
- Danse Macabre / Alive
- Release:
- 13.11.2009
- End The Beginning
- Temptation Damnation
- Haunted
- Soulsick
- Abducted
- This Twisted Lullaby
- Reign Of Rain
- Coma Reminiscence
- Faces
- H.I.L.
- Haunted (Ghost Rmx by Inline Sex Terror)
- Temptation Damnation (Kadaver Acht Rmx)
Fremde Welt? Griechenland und Synthie-Pop?
Eigentlich steht die griechische Szene in erster Linie für ihre Standhaftigkeit in nahezu allen Bereichen der härteren Musik. Ein gutes Underground-Standing und eine ungebrochene Treue zu ihren Lieblingen zeichnen das Publikum auf der südeuropäischen Halbinsel aus und macht es zum beliebten Reiseziel für nahezu jeden Tourtross. Wie jedoch passt nun eine Dark Wave-Kapelle in dieses Programm? Ist das zumindest in der Draufsicht nicht irgendwie befremdlich, zumindest sehr exotisch? Sicher, fraglos: Doch andererseits verdient jede Szene ihre Rebellen, die klar gegen das ankämpfen, was gemeinhin Akzeptanz abonniert hat - und damit wären wie bei FORESIN!
Die griechische Elektro-Kapelle erdreistet sich tatsächlich, sich gegen die Gitarren-Dominanz aufzulehnen und mit seichtem Sythie-Pop, epischen Dark Wave-Geschichten und einzelnen Remixes gegen den Strom zu schwimmen. Voller melancholischer Tastenflächen startet die Band in ihr neues Album "Enarxis" und stützt sich dabei auf die vielen, durchaus einprägsamen Melodien. Alles ist im Fluss, ist um musikalische Leichtigkeit bemüht und kämpft um stete Nachvollziehbarkeit, ohne in irgendeiner Form wehzutun. Die Pop-Arrangements sind in diesem Zusammenhang aber auf jeden Fall grenzwertig, da sie gerade im mittleren Teil von "Enarxis" von Verwässerung künden und diese schließlich auch umsetzen. Nummern wie 'Coma Reminiscence' und 'Soulsick' wirken in ihrer Inszenierung schon beinahe lethargisch und so stark den plastischen Allerweltsmelodien unterworfen, dass der schmale Grat zu Kitsch und langfristiger Langeweile schnell überschritten ist. Sobald die bpm-Zahl hingegen in die Höhe schnellt, vergisst man jedwede persönliche Note und einigt sich auf einige Kompromisse, die definitiv nicht dem Streben einer innovativen Band zugrunde liegen können. Hierzu fehlt aber auch jegliche Ambition, sich aus den bestehenden Fesseln zu befreien, der Drang, aus der Masse herauszustechen. Was im ruhigeren Bereich noch einigermaßen funktioniert, hier aber eben zu häufig an der Schwelle zum übertriebenen Pathos steht, geht mit Forcierung der Elektronik erst recht in die Hose. Dass am Ende der Scheibe gleich zwei Remixes stehen, macht die Sache nicht besser, sondern wirkt eher wie die bloße Ironie einer Scheibe, die weder Fisch noch Fleisch ist, weil sie sich nicht traut, klare Prioritäten zu setzen. Ist Griechenland also berechtigterweise ein Dark Wave-Exot? Nun, ausgehend von FORESIn bzw. "Enarxis" auf jeden Fall!
Anspietipps: Temptation Damnation, Soulsick
- Note:
- 5.00
- Redakteur:
- Björn Backes