FOREST OF SHADOWS - Where Dreams Turn To Dust
Mehr über Forest Of Shadows
- Genre:
- Epic Dark Metal
- Label:
- Rage Of Achilles
- Release:
- 28.10.2002
- Eternal Autumn
- Wish
- Of Sorrow Blue
Auf ein Neues hat die skandinavische Metal-Szenerie eine Band hervorgebracht: FOREST OF SHADOWS, die wie so viele andere Musikerkollegen aus der schwedischen Stadt Göteborg stammen. Nach der Gründung 1997 durch Mastermind Niclas Frohagen und der Veröffentlichung diverser Demos und Promos, welche samt und sonders in Eigenregie produziert wurden, konnte das nach eigenen Angaben maßgeblich von Künstlern wie MY DYING BRIDE und KATATONIA beeinflusste Gespann 2001 einen Vertrag mit dem englischen Label Rage Of Achilles ergattern - ein Glück, denn sonst wäre uns die beeindruckende, epische Debüt-EP "Where Dreams Turn To Dust" wohl noch ein Weilchen länger verwehrt geblieben. Anfang 2003 soll dann ein komplettes Full-Length-Album folgen.
Wer denkt, dass mit den drei Songs der Scheibe nur ein relativ kurzes Hörvergnügen bevorsteht, den strafen FOREST OF SHADOWS gleich Lügen: Satte 30 Minuten Spielzeit weist "Where Dreams Turn To Dust" vor, und die haben es wirklich in sich. Jedes Stück entwickelt sich zu einem kleinen epischen Meisterwerk, welches den Bogen von atmosphärischer Melodik über herbstliche Trauerstimmung bis hin zu düster-doomiger Schwere spannt - da haben MY DYING BRIDE als Vorbilder schon mal gute Arbeit geleistet.
Welche Band mit als Reflexionspunkt aber zusätzlich noch einfällt - und das besonders beim Eingangsstück "Eternal Autumn" - , das sind die Tiroler von GRAVEWORM. Ähnlich wie sie verknüpfen FOREST OF SHADOWS klassische Elemente wie Flöten- und Violinenmelodien oder auf der Akustikgitarre vorgetragene Passagen stimmig mit ihrem doomig gestimmten Gesamtkonzept und pendeln dazu wohltuend zwischen dem satten Grunzgesang und den cleanen Vocals von Niclas hin und her. Die Folge: Ohrenschmaus mit Garantie - das melancholische Eingangstück hat sich gleich nach dem ersten Hören als mein absoluter Favorit etabliert.
Aber auch die nachfolgenden Tracks machen eine gute Figur: "Wish" legt gleich noch mal einige Tonnen mehr an Düsterschwere auf und verbreitet eine noch apokalyptischere Stimmung als sein Vorgänger - wenn auch nicht ganz so melodisch ausgearbeitet. Und "Of Sorrow Blue" präsentiert sich abschließend als eine Art Mischung aus den ersten beiden: Die klassisch-harmonischen Elemente und Einschübe rücken wieder etwas mehr ins Zentrum, wobei anfangs die "schwerere Schwere" noch beibehalten wird und im Verlauf des Stücks einer mit Doublebass-Auftritt gekoppelten Tempoerhöhung weicht, bis man schließlich den Song mit viel akustischer Gitarre und Geige sanft ausklingen lässt. Hach, wie schön... .
Im Anbetracht des hohen musikalischen Niveaus dieser EP - deren einziges Manko darin liegt, dass der Sound etwas fetter und weniger höhenlastig hätte ausfallen können - bin ich schon ganz heiß darauf zu hören, ob der angekündigte Longplayer im kommenden Jahr das halten kann, was "Where Dreams Turn To Dust" verspricht. Wenn ja, dann steht uns Großes ins Haus... . Ansonsten: Leute, für die sich eine Mischung aus MY DYING BRIDE und GRAVEWORM gut anhört, sollten sich diese Scheibe unbedingt zu Gemüte führen, genauso wie Liebhaber epischem Düstermetalls.
Anspieltipps: im Prinzip alle drei Songs, aber ganz speziell "Eternal Autumn"
- Redakteur:
- Kathy Schütte