FORKS - II
Mehr über Forks
- Genre:
- (Psychedelic) Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 18.03.2016
- Profondo Rosso
- Silencio
- Sarah-Jane
- Sunday Sunshine
- Lake
- Sunday Sunshine (Extended)
Betörender Trip mit dezenten Mangelerscheinungen!
Es gehört schon ein bisschen Mut dazu, ein neues Album mit drei Longtracks zu starten und die eigentlich konventionelle Ware quasi als Bonus-Dreingabe im hinteren Abschnitt der betroffenen Platte zu platzieren. Bei den schweizerischen Psychedelic-Rockern von FORKS ist die Experimentierfreude jedoch das treibende Element, welches das zweite Werk der jungen Truppe bestimmt. Und so gibt es in den ersten 35 Minuten ausgiebig Psychedelic-Beschallung, die gelegentlich auch hypnotische Elemente beinhaltet, am Ende aber die nötige Konsequenz vermissen lässt, die den jeweils mehr als zehnminütigen Schwebezustand rechtfertigt, der Nummern wie 'Profondo Rosso' und 'Sarah-Jane' ausmacht. Denn hier ist Länge gleichbedeutend mit Längen.
Was den Eidgenossen und ihrer durchaus fähigen Sängerin nämlich nicht immer gelingt, ist die Umsetzung eindringlicher Ideen bzw. damit verbunden auch die Wahrung eines Spannungsbogens, der auch die jeweilige Spielzeit der Songs andauert. Während man sich im ersten Track noch mit den Sounds der Schweizer vertraut macht, erwartet man in der Folge einfach etwas Mitreißendes. Doch abgesehen vom livetauglichen Klang der ersten drei Nummern ist dort nicht viel, was langlebig heften bleibt. Viel mehr ist der Relax-Modus im Eiltempo eingeschaltet, nicht jedoch die Herausforderung gegeben, die psychedelisch geprägte Songs gerne mal darstellen. Oder anders gesagt: In der gewaltigen Summe geschieht hier zu wenig.
Dass sich FORKS mit 'Sunday Sunshine' und 'Lake' noch geschickt aus der Schlinge zieht, ist dem feinen Retro-Sound und den 70's tauglichen Gitarren geschuldet, die wirklich etwas Packendes an sich haben - auch wenn die Melodien noch nicht derart hitverdächtig sind, dass man sofort steil gehen müsste. Aber zumindest stellt die Band eine Alternative zu ihren Longtracks zur Verfügung, die summa summarum einfach besser ankommt.
"II" ist beileibe kein schlechtes Album, nicht aber eines, an das man sich allzu lange erinnern wird. Und genau das ist der Punkt, an dem die Bewertungsskala ihre Grenzen erfährt!
Anspieltipps: Sunday Sunshine, Lake
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes