FORNOST ARNOR - The Death Of A Rose
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2011
Mehr über Fornost Arnor
- Genre:
- Progressive Death Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Smash It
- Release:
- 19.07.2011
- Rogue
- Nameless Fear
- Path Marked Unknown
- Lady Heresy
- Aspire For The Darkest Hour
- The Death Of A Rose (Part I)
- The Death Of A Rose (Part II)
- Farewell
Hat hier jemand OPETH gesagt?
Auch wenn die Band selbst es vielleicht nicht zugeben möchte, abgesehen vom stellenweise eingestreuten weiblichen Gesang erinnert das Ganze stilistisch wie song-strukturell schon sehr stark an die Ausnahme-Schweden von OPETH (speziell die Phase um die Jahrtausendwende herum). Das ist recht mutig, da man dabei ja eigentlich nur verlieren kann. Dem zum Trotz ist das Album aber stark genug, dass ein Sympathisant von Åkerfeldt und Co. hier nicht enttäuscht oder gar genervt die Scheibe verbannen würde. FORNOST ARNOR als Plagiat zu bezeichnen, würde zwar sicherlich zu weit führen, aber zumindest als OPETH-Ersatz ist "The Death Of A Rose" durchaus brauchbar. Speziell in punkto Gitarrenarbeit ist da manchmal wirklich kein Unterschied mehr herauszuhören.
Vor allem die ersten beiden Stücke 'Rogue' und 'Nameless Fear' sind echte Hinhörer - abwechslungsreich, mitreißend und von ruppig bis einfühlsam die gesamte Palette abdeckend. Gesanglich wie instrumentell gibt es hier gar nichts zu meckern, auch in Sachen Spannung haben FORNOST ARNOR hier ein tolles Stücklein Musik zum Leben erweckt. Der Spannungsgrad sinkt zwar im weiteren Verlauf der Scheibe etwas, doch immer wieder gibt es wunderbare kompositorische Ideen zu bestauen, sowohl wenn man sich zurücknimmt und sich gefühlvolle Melodien und ein fast zarter Gesangsstil entfalten als auch bei den heftigen Ausbrüchen mit Death-Metal-artigem Gehacke und rauem Growling. Das ist insgesamt schon richtig gut geworden. Die letzten beiden Stücke sorgen dann für einen sehr ruhigen und beschaulichen Ausklang, fallen aber gleichzeitig ziemlich ergreifend aus, so dass man fast zum Taschentuch greifen möchte. Da denkt man dann eher an ANATHEMA als an die sonst allgegenwärtige OPETH-Referenz. Definitiv gelungen.
Auch wenn man mit dem Original nicht mithalten kann, ist "The Death Of A Rose" doch eine sehr ansprechende Scheibe geworden, weil sowohl die technischen Fertigkeiten als auch die Songwriting-Fähigkeiten ziemlich ausgeprägt sind. Natürlich dürfte es in klanglicher Hinsicht ein paar mehr Abgrenzungen zu den Åkerfeldt-Mannen geben, doch das Fehlen derselben, macht das Album ja keinen Tick schlechter. Doch führt man sich zum Beispiel den erfrischenden Mittelteil von 'Path Marked Unknown' mit dem ebenso überraschenden wie großartigen Georgel (ja, wirklich!) vor Ohren, dann merkt man, dass in der vermehrten Abgrenzung durchaus einiges an Potenzial schlummert. Der Clean-Gesang kommt an manchen Stellen allerdings nicht so eindringlich daher, wie es sein sollte (an anderen dagegen sehr) und die ruppigen Parts sind vielleicht etwas zu wild und unstrukturiert. Das Album fließt nicht so schön, wie es OPETH-Scheiben für gewöhnlich tun. Zu bieten hat es trotzdem eine Menge und bedarf auch einiger Durchläufe, bis man als Hörer alle Facetten entdeckt hat.
'Rogue' und 'Nameless Fear' sowie mit leichten Abstrichen 'Path Marked Unknown' sind erstklassige Nummern und für diesen Stil schon ganz weit vorne mit dabei. Demgegenüber fällt 'Aspire For The Darkest Hour' zum Beispiel zu austauschbar und unspektakulär aus (wie einiges in der zweiten Hälfte im Vergleich zu dem sehr guten Beginn abfällt) - in diesen Momenten merkt man, dass noch eine Ecke fehlt zu einem über die komplette Länge begeisternden Album. Aber FORNOST ARNOR stehen ja auch erst am Anfang, denn "The Death Of A Rose" ist gerade mal das zweite Langeisen der Engländer und da kann man nur sagen: Hut ab! Solch ein Album würde sich manche Band wünschen, die schon seit etlichen Jahren in der Szene herumgeistert.
Anspieltipps: Rogue, Nameless Fear
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Stephan Voigtländer