FRøISLIE, LARS FREDRIK - Fire Fortellinger
Mehr über Frøislie, Lars Fredrik
- Genre:
- 70s Progressive Rock
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Karisma Records
- Release:
- 02.06.2023
- Rytter Av Dommedag
- Et Sted Under Himmelhvelvet
- Jærtegn
- Naturens Katedral
Im Rausch der Tastaturen.
Lars Fredrik Frøislie ist der Keyboarder der norwegischen Progger WOBBLER. Mit 'Fire Fortellinger' legt er sein erstes Soloalbum vor, das stilistisch gar nicht mal so weit von seiner üblichen Spielwiese entfernt liegt. Geboten wird 70er Prog allererster Güte, der sich nicht sonderlich eng an die ganz großen Namen wie YES, GENESIS, GENTLE GIANT u.a. anlehnt. Große Teile der Kompositionen und etliche Ideen entwickelten sich durch Improvisationen, allein klanglich ist 'Fire Fortellinger' ein echtes Erlebnis. So muss diese Art von progressiver Musik klingen: klar, vielschichtig und dabei ganz natürlich. Dass viel analoges Vintage-Equipment, wie Mellotron und MiniMoog verwendet wurde, zahlt sich aus.
Das fast 17-minütige Eröffnungsstück 'Rytter Av Dommedag' ist ein Einstand nach Maß, mit vielen interessanten Wendungen, dabei taucht das Hauptthema immer wieder in ganz unterschiedlichen Variationen auf. Und dieses Thema ist einfach traumhaft schön, majestätisch und von großer emotionaler Tiefe. Die unterschiedlichen Tasteninstrumente machen einen besonderen Reiz aus.
'Et Sted Under Himmelhvelvet' ist stärker textbezogen und setzt mit spacigen Synthesizer-Klängen besondere Akzente, hier gefällt auch das markante Bassspiel. 'Jærtegn' beginnt energetisch, schwenkt dann aber bald über zu ruhigeren Sequenzen. 'Naturens Katedral' ist ein weiterer formidabler Longtrack mit einer zunächst etwas dunkleren Atmosphäre, in dem aber die Stimmungen gekonnt variiert werden. Auch Psychedelisches kommt zur Sprache. Immer wieder finden sich Keyboard-Passagen, die einfach phänomenal sind.
'Fire Fortellinger' ist ein purer Hörgenuss, der unbedingt am Stück erfolgen sollte. Das Album ist geheimnisvoll, reich an Texturen, sehr melodisch und dabei doch oft experimentell. Vielleicht ist es sogar mehr als eine kleine Sensation.
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Jens Wilkens