FRAMESHIFT - An Absence Of Empathy
Mehr über Frameshift
- Genre:
- Progressive Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Progrock Records
- Release:
- 25.04.2005
- Human Grain
- Just One More
- Miseducation
- I Killed You
- This Is Gonna Hurt
- Push The Button
- In An Empty Room
- Outcast
- Blade
- How Long Can I Resist
- When I Look Into My Eyes
- What Kind Of Animal
"Unweaving The Rainbow" hieß das Debüt von FRAMESHIFT, auf dem niemand Geringeres als James La Brie (DREAM THEATER) die Vocals einsang. Und zwar deutlich variabler, als man es von seiner Stammband gewohnt war. Musikalisch ist FRAMESHIFT aber eindeutig das Baby von Henning Pauly, der alle Songs schreibt, Gitarre, Bass, Klavier, Banjo und zig andere Instrumente spielt und zudem das Album produziert, gemixt und gemastert hat. Und ja, ich sehe das Fragezeichen auf eurer Stirn, während ihr darüber grübelt, wer zur Hölle Henning Pauly ist.
Henning Pauly ist in Hirschhausen (ja, wirklich!) geboren, später in die USA gezogen, um in Boston 1997 am Berklee College of Music zu studieren, welches er drei Jahre später summa cum laude abschloss. Nur, um dann nach L. A. zu ziehen, ein Album zu schreiben, aufzunehmen, einem Label zu schicken und angeboten zu bekommen, dieses von James La Brie einsingen zu lassen. Klingt märchenhaft? Ja, allerdings. Aber so soll es sich zugetragen haben. So. Nachdem wir das Fragezeichen von der Stirn gewischt haben, können wir uns langsam auf "An Absence Of Empathy" konzentrieren.
Auf "An Absence Of Empathy" geht es um einen Menschen, der versucht zu ergründen, warum die Welt voller Gewalt ist und ob auch er entsprechendes Gewaltpotenzial besitzt. Dabei erlebt er in den zwölf Songs verschiedene Formen von Gewalt. Physische und psychische Gewalt, vorsätzliche und impulsive Gewalt, Krieg, Vergewaltigung und Mord.
Natürlich brauchte Henning Pauly auch für "An Absence Of Empathy" eine passende Stimme für diese Story. Jemanden, der von gefühlvollem Gesang bis zu aggressivem Metalshouting alles drauf hat. Und diesen fand er in Sebastian Bach (SKID ROW).
Eine bessere Wahl hätte Henning Pauly nicht treffen können. Sebastian Bach schafft es, den verschiedenen Charaktere Leben und Emotionen einzuhauchen und singt viel besser, als er es auf den diversen SKID-ROW-Alben je getan hat. Er leidet, er ist verzweifelt, aggressiv, verbittert und wütend und schafft es gleichzeitig auch immer, ein Licht am Ende des Tunnels aufscheinen zu lassen. Hoffnung, die beim letzten Track 'What Kind Of Animal' voll zur Geltung kommt.
Dass "An Absence Of Empathy" ein grandioses Album geworden ist, liegt aber eben nur zum Teil am grandiosen Gesang von Sebastian Bach. In erster Linie überzeugt das Album mit abwechslungsreichen, vielschichtigen, mal progressiven, mal geradlinigen Metalsongs.
Ich erspare es mir jetzt, auf jede Nummer einzeln einzugehen, denn auf "An Absence Of Empathy" gibt es in meinen Ohren keine Schwachpunkte. Doch möchte ich zwei Songs besonders hervorheben.
'I Killed You' steigert sich über halbakustische Strophen mit ziemlich eingängigem Refrain zu einem fulminanten, mehrstimmigen Kanon, der von einer gekreischten, ziemlich modernen Strophe unterbrochen und von einem grandiosen Gitarrensolo beendet wird. Superb.
Absoluter Höhepunkt ist aber 'Blade'. Ein epischer Metalhammer, der nach orchestralem Start und brillanten, aggressiven Strophen in einen bombastischen Gänsehautrefrain mündet. Perfekt.
Egal, ob ihr sonst auf DREAM THEATER, EVERGREY, PORCUPINE TREE oder SPOCK'S BEARD steht, ich muss jedem, ich meine wirklich jedem Fan von progressiven Metalalben "An Absence Of Empathy" ans Herz zu legen. FRAMESHIFT haben hier ein ganz dickes Ausrufezeichen gesetzt. Ich bin entzückt.
Anspieltipps: Miseducation, I Killed You, This Is Gonna Hurt, Blade, How Long Can I Resist
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk