FRAUGHT - Transfixed On Dying Light
Mehr über Fraught
- Genre:
- Sludge Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Argonauta Records
- Release:
- 24.11.2023
- The Hunt
- Crimson Trail
- Indignities Of Decay
- Increments Of Humilation
- Sublimated Misanthropy
- Atrocities Of Sin
- Transfixed On Dying Light
Hohe Ansprüche und große Brutalität, aber zu viel Verwirrung.
Dass diese Platte nichts für schwache Nerven ist, weiß man schon nach den ersten Sekunden, die "Transfixed On Dying Light" ins Land gezogen ist. Das aktuelle Werk der irischen Sludge-Brachialos FRAUGHT entpuppt sich nämlich schon mit dem Eröffnungsriff als unerschöpflicher Quell musikalischer Gemeinheiten, die dann auch mit der nötigen Brutalität auf Konserve geprügelt wurden.
Dabei sind die sieben Songs alles andere als leicht verdaulich, weil zwischen den doomigen Riffs und dem dreckigen Sound der Sägen einige vertrackte Grooves aufgereiht sind, die vor allem den mittleren Part der Platte zu einer echten Herausforderung machen. Nummern wie 'Indignities Of Decay' und 'Sublimated Misanthropy' nähren sich schon der höheren Mathematik an, sperren sich vehement gegen die Eroberung seitens des Hörers, wollen aber auch nach mehreren Anläufen nicht so recht zünden - und das ist eigentlich das zentrale Problem auf "Transfixed On Dying Light": Es ist einfach unglaublich schwer, sich dem Material anzunähren und sich irgendwann auch mit ihm anzufreunden. Zwar ist es ungemein hilfreich, dass FRAUGHT mit 'Increments Of Humilation' zwischendurch auch mal einen Up-Tempo-Banger einwirft, der mit seiner schwarzmetallischen Seite noch einmal den Hörerkreis erweitern dürfte, allerdings zieht die Band anschließend wieder radikal die Bremse, um Slow-Motion-Brachialität, Noise und Hardcore kombiniert zu entfremden und vor lauter Experimentierfreude hin und wieder den Faden zu verlieren.
Sinnbildlich ist zuletzt daher auch der Titelsong, in dem FRAUGHT noch einmal alles auspackt, was in den vorangegangenen sechs Kompositionen als Leitthema dienen durfte. Doch auch hier streckt sich das brutale Gemisch schier unendlich, ohne echte Spannungsbögen zu erzeugen. Und auch vor dem ehrbaren Hintergrund, dass die Iren so ziemlich alle Komponenten der extremen Musik auf der neuen Scheibe verewigt haben, ist es dann irgendwann doch zu anstrengend, bei der Stange zu bleiben, weil sich keine echten Aha-Erlebnisse einstellen.
In Sachen Anspruch und Durchschlagskraft macht FRAUGHT sicherlich so schnell niemand etwas vor. Aber am Ende bleibt dann doch zu wenig Zählbares, sodass die Empfehlung auch einige klare Einschränkungen bekommt.
Anspieltipps: Increments Of Humilation', Crimson Trail
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes