FREEDOM CALL - Live Invasion
Mehr über Freedom Call
- Genre:
- Melodic Metal
- Label:
- SPV
- Release:
- 10.05.2004
- The Spell
- We Are One
- Freedom Call
- Tears Of Taragon
- The Quest
- Heart Of The Rainbow
- The Eyes Of The World
- Metal Invasion
- Land Of Light
- Warriors
- Shine On
- Rise Up
- Hymn To The Brave
- Warriors Of Light
- Dancing With Tears In My Eyes
- Heart Of The Brave
- Kingdom Come (EP Version)
- Tears Of Taragon (Story Version)
- Hiroshima
- Dr. Stein
Anfangs noch müde als überflüssiges Nebenprojekt von GAMMA RAY-Schlagzeuger Dan Zimmermann belächelt, haben sich FREEDOM CALL in den letzten Jahren zu einer der führenden deutschen Melodic-Metal-Bands gemausert, die mittlerweile ihre Kollegen von HELLOWEEN und Co. in nichts mehr nachsteht.
Nachzuhören ist das Ganze nun auf der ersten Live-CD "Live Invasion", auf der es einen sehr guten Überblick über die bisherige Bandgeschichte gibt, der auf der Tour 2002, kurz bevor die dritte Scheibe "Eternity" auf den Markt gekommen ist, in München, Stuttgart und Düsseldorf aufgezeichnet wurde.
Das Hauptmaterial stammt daher natürlich von den ersten beiden Alben, jedoch gibt es mit `Land Of Light´, `Metal Invasion´ und `Warriors´ auch schon Stücke neueren Datums, die sich hier prima einfügen. Die Stimmung bei den Konzerten ist wirklich ausgezeichnet, die Fans rufen immer wieder lautstark den Bandnamen und singen an manchen Stellen auch kräftig mit. Eindeutiger Höhepunkt ist aber das überlange progressive Epos `The Quest´, bei dem vor allem Frontmann Chris Bay überzeugen kann. Aber auch sonst ist es der Sänger, welcher den dominantesten Part abgibt und seine Band und die Fans immer wieder zu neuen Höchstleistungen anspornt.
Insgesamt ist die erste CD von "Live Invasion" fast 70 Minuten lang geworden, was für eine Band wie FREEDOM CALL, die bisher meist im Vorprogramm größerer Gruppen agierte, schon sehr beachtlich ist. Die Tatsache, dass man an mehreren Orten aufgenommen hat, wirkt sich ebenfalls nicht negativ auf die Live-Atmosphäre aus, da die Songs nahtlos ineinander übergehen und man gar nicht merkt, dass hier verschiedene Sequenzen gewählt wurden. Auch der Sound ist sehr druckvoll und ist der letzte Baustein einer durch die Bank gelungenen Aufnahme, bei der man selbst zu Hause den Drang verspürt, Nummern wie `We Are One´, `Shine On´ und `Hymn To The Brave´ mitzusingen. Saubere Leistung, Jungs!
Noch fast ein Stück interessanter ist die zweite CD, auf der sich einige unveröffentlichte Kompositionen sowie drei Coversongs befinden, wobei letztere jedoch einen recht durchwachsenen Eindruck hinterlassen. Wählt man mit `Dr. Stein´ von HELLOWEEN noch einen naheliegenden Song aus, der sich ziemlich nah am Original hält, hat man sich mit `Hiroshima´ und `Dancing With Tears In My Eyes´ für zwei Popsongs aus den Achtzigern entschieden, die mir aber nicht sonderlich gefallen, da sie auch im FREEDOM CALL-Sound nur wie Popmusik mit Doublebass klingen. Aber da es sich hier lediglich um Bonusmaterial handelt, geht das in Ordnung.
Viel besser sind da schon die lange Version von `Tears Of Taragon´, die schließlich in einer Erzählung mündet, das eingängige, partykompatible `Warriors Of Light´ und `Heart Of The Brave´, die sich auch auf dem regulären Album wohl gefühlt hätten.
Fasst man dies alles zusammen, dann ist "Live Invasion" wirklich ein lohnenswerter Release geworden, den man sich als Fan von FREEDOM CALL auf jeden Fall zulegen sollte, bei dem aber auch Freunde von GAMMA RAY und HELLOWEEN gerne zuschlagen dürfen, nicht zuletzt, weil diese Band es sein könnte, welche die beiden großen deutschen Melodic-Metal-Bands irgendwann mal ablösen wird.
- Redakteur:
- Björn Backes