FREEDOM CALL - M.E.T.A.L.
Mehr über Freedom Call
- Genre:
- Melodic Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Steamhammer / SPV
- Release:
- 23.08.2019
- 111 - The Number Of The Angels
- Spirit Of Daedalus
- The Ace Of The Unicorn
- Sail Away
- Fly With Us
- One Step Into Wonderland
- Days Of Glory
- Wheel Of Time
- Ronin
- Sole Survivor
Unverkennbar und durchaus gelungen.
Inzwischen gibt es sie seit zwanzig Jahren, die Truppe um Sänger und Gitarrist Chris Bay. 2019 ist also ein Jubeljahr im doppelten Sinne, denn auch das zehnte Album wird jetzt von FREEDOM CALL veröffentlicht. Der Name des Albums solle durchaus polarisieren, wie auch die Musik der Band, so Bay. Ich empfinde "M.E.T.A.L." als Titel ehrlichgesagt eher etwas unkreativ als spaltend, aber das soll hier weniger von Belang sein; das auch etwas fantasielose Cover ist aber immerhin gelungener als das Artwork vom Vorgänger.
Noch nicht ganz so viele Jahre, aber doch für eine bemerkenswert lange Zeit begleiten die Nürnberger auch mich persönlich: Sie waren nicht unmaßgeblich an meiner metallischen Frühentwicklung beteiligt und die vier ersten Alben der Band habe ich wirklich abgefeiert. So ist es denn auch kein Wunder, dass mir auch die zehnte LP immer wieder zu guter Laune verhilft. Bei den ersten Durchgängen war meine Reaktion noch etwas verhaltener, weil die Platte an das für FREEDOM CALL-Verhältnisse schon fast (im Wortsinne) progressive Vorgängerwerk "Master Of Light" nicht heranzureichen schien. Geschuldet sein könnte das auch den Besetzungswechseln, denn nachdem 2018 Basser Ilker Esrin und auch der Schlagzeuger Ramy Ali die Band verließen, wurde das Album mit Live-Drummer Kevin Kott eingespielt (warum dann allerdings statt Kott der inzwischen fest verpflichtete Timmi Breideband auf der ersten Seite des Booklets abgebildet ist, soll mir ein Rätsel bleiben) und an den Basssaiten geht inzwischen Francesco Ferraro zu Werke.
Trotz alledem bleibt am Ende aber dennoch eine typische FREEDOM CALL-Scheibe, die - wie sollte es auch anders sein - unglaublichen Spaß macht. 'Spirit of Daedalus' ist schon das erste Highlight und der Titeltrack ist vielleicht auch deshalb ganz interessant, weil er eben nicht so sehr Band-typisch klingt und am Ende doch unverkennbares Werk des Bayrischen Quartetts bleibt (wobei gerade bei diesem Stück fünf Musiker am Start sind, denn Gründungs-Drummer Dan Zimmermann schwingt hier neben Kott noch zusätzlich die Stöcke). 'Sail Away' und 'Days Of Glory' sind meine persönlichen Glanzlichter von "M.E.T.A.L." und schleichen mit ihren eingängigen Melodien seit ein paar Wochen unablässig in meinem Kopf herum.
Ja, natürlich sind vor allem Lieder wie 'One Step Into Wonderland' unglaublich cheesy, aber das ist eben auch etwas, das man erwartet, wenn man so ein Album in seinen Player wirft. Es ist außerdem vollgespickt mit kleinen Verweisen auf die früheren Werke, was insbesondere Fans der Band gefallen dürfte: Textliche Zitate ("Stairway To Fairyland"; "The Cirle Of Life") genauso wie bekannte Keyboard-Sounds oder Melodilinien in den Background-Chören lassen an die älteren Alben erinnern und rufen zumindest bei mir Erinnerungen an eine schöne Zeit hervor. So bleibt mir also am Schluss zusammenfassend zu sagen, dass man im Jubiläumsjahr sicherlich nicht die beste LP der Band geschaffen hat, aber jeden, der bisher auf FREEDOM CALL stand, mit diesem Stück Musik glücklich machen wird.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Daniel Lindhorst