FREEDOM TO GLIDE - Seed
Mehr über Freedom To Glide
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Ruby Storm Records
- Release:
- 14.06.2019
- Seed
- Holding On
- No Turning Back
- Undertones Of War
- The Right Within Wrong
- The Space Between The Lines
- The Only Way?
- Escape To Survive
- One Day
- When That Day Comes
- Broken Road
- Dear May
- Seed Of Hope
Handwerklich einwandfreier Brit-Prog in zu eng gesteckten Grenzen.
Nach "Rain" und "Fall" beschließen die beiden Briten Andy Nixon und Pete Riley, die sich zusammen FREEDOM TO GLIDE nennen, im Jahr 2019 ihre Konzept-Trilogie zum Leben eines Soldaten im ersten Weltkrieg. So sind in rund 5 Jahren also drei Alben entstanden, die für all das stehen, was den progressiven Rock in der späten PINK-FLOYD-Spielart ausmacht: Klare Gesangslinien, harmonische Melodien aus Synths und Gitarren im teils unkonventionellen Song-Aufbau und ein intellektueller Text-Hintergrund.
Leider ist aber nicht jede Rockband mit einem Gilmour oder Waters gesegnet und mit viel Ernsthaftigkeit kommt oftmals auch viel Langwierigkeit. "Seed" ist ein gelungenes Album, dem man sicherlich nicht unterstellen darf, dass es zu seicht sei - textlich zumindest; musikalisch hingegen vielleicht schon. Handwerklich machen die Herren alles richtig und so landet mit 'The Space Between The Lines' denn auch ein wirklich guter Rocksong auf dem Album, welcher durch seinen sanften Einstieg und tolle Gitarrenparts gepaart mit den einwandfrei eingesungenen Vocals von Nixon besticht. Auch in den restlichen Titeln liegt bedeutend mehr Licht als Schatten verborgen; auch wenn ich zuvor schon arg kritische Töne anschlug. Aber wie auch schon mein Kollege Björn Backes beim Debüt und ersten Teil der Soldaten-Story feststellen musste, dass die strikte Unterordnung unter jenes Konzept zu unangenehmen Längen führt, so widerfährt es dem Hörer bei Teil drei leider genau so.
Bei den tollen Kompositionen, dem gefühlvollen und melodiösen Gesang und dem exzellenten Handwerk auch an Saiten und Tasten bin ich dann aber auch ein bisschen voller Hoffnung, dass sich das Duo in Zukunft von dem vielleicht etwas zu eng geschnürten Korsett befreien kann und ein Stück weit zwingender in einem vierten Album zu seinem perfekten Sound finden wird. Bleiben wir gespannt.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Daniel Lindhorst