FREEZEEBEE - Guitars Of Doom
Mehr über Freezeebee
- Genre:
- Rock
- Label:
- Finest Noise
- Release:
- 10.11.2007
- Guitars Of Doom
- Pills And Vitamine
- Right Home
- Shoot Me
- All Around
- The Rest
- Even Higher
- Do It Right
- Those Years
- Marathon
- How We Do It
- All About
- Get Connection
- Into The Light
- March Of The F.Z.B.
Achtung! Nicht vom Titel des Albums in die Irre führen lassen! Mit Doom Metal hat FREEZEEBEE aus Frankfurt am Main irgendwie gar nichts zu tun. Auch wenn im Beipackzettel davon gemunkelt wird, dass Soul auf Doom treffen würde. Was spannend klingt und mein Interesse geweckt hat, wirkt auf dem Tonträger stellenweise etwas konfus. Aber dazu später mehr. Da ich davon ausgehe, dass den meisten Lesern die Band trotz zweier Veröffentlichungen nicht bekannt sein dürfte, erwähne ich einleitend erst einmal, dass das Quartett seit 2001 existiert und seither als Support für solch' illustre Bands wie HENRY ROLLINS, HARMFUL und 24/7 SPYZ aufgetreten ist. Betrachtet man diese Namen und kombiniert diese mit den selbst genannten Einflüssen aus der Biographie, kann man Schlüsse auf das ziehen, was einem während der insgesamt fünfzehn Songs auf "Guitars Of Doom" geboten werden könnte. In besagter Bio schreibt die Band etwas von "einem Konglomerat aus vierstimmigem Gesang, extrem tiefen Gitarren und krachiger Rhythmusfraktion".
Gespannt wird der Silberling in den Player geschoben und die "Play"-Taste betätigt und der Titel gebende Opener angehört. Wie oben erwähnt, hat das mit traurig-schlürfendem oder melancholischem Traurig-Metal nichts gemeinsam. Viel eher grooven FREEZEEBEE recht knackig durch die Landschaft und versuchen gute Laune durch Authentizität zu erzeugen. Viel Soul in der Stimme, ein rotziger Klampfensound, der nicht selten an JIMI HENDRIX erinnert und gradlinige Rhythmen sollten Songs ergeben, die einen Club zum Kochen bringen. Parallelen zu KING'S X sind sicherlich auch nicht von der Hand zu weisen.
Das Problem bei FREEZEEBEE ist allerdings, dass ich mit dem Gesang nicht besonders gut klar komme. Mir fehlt da der Tiefgang, den zum Beispiel ein Doug Pinnick in der Lunge hat. Klar, der Vergleich ist böse, weil ich einen Bassisten auch nicht mit Geddy Lee oder Les Claypool in einen Topf stecken würde, nur um festzustellen, dass der jeweils andere nicht so gut zu sein scheint, wie einer der beiden Tieftongötter, aber trotzdem ist eine der beiden Stimmen überhaupt nicht mein Ding. Ja, richtig gelesen: Den Gesang teilen sich die beiden Gitarristen Nicolas Flores und Jan Biermann. Da ich nirgends ersehen kann, wer welche Passage intoniert, schreibe ich mal einfach, dass mir die etwas höhere Stimme deutlich mehr zusagt.
So viel zu den Stimmen, wenden wir unser Augenmerk auf die instrumentale Umsetzung. Hier funkt es manchmal recht mächtig ('Shoot Me'), während anderswo sehr viel Seventies-Flair aus den Saiten knarzt. Charmant. Da wird das Gesäß in Schwung gebracht. Mit einem Track der Marke 'The Rest' rockt man sich mehrstimmig in die Hörmuscheln und gibt sich modernen Rockströmungen hin. Ein kleiner Hit, der durch den Chorus sofort hängen bleibt. Und weil man gerade so schön in Groove-Laune ist, swingt das anschließende 'Even Higher' mit brachialem Feingefühl aus den Boxen. RED HOT CHILLI PEPPERS ick' hör' dir trappsen. Aber egal, das macht Laune, da lacht das Herz.
Im weiteren Verlauf gehen es die Jungs teils recht krachend an und vermiesen mir damit etwas das Hörvergnügen. So ist mir 'Marathon' viel zu wüst und der abrupte Einsatz des Pianos beim sonst sehr schönen 'Those Years' will mir auch nicht so recht einlaufen.
Ein ambitioniertes Scheibchen, das angenehm trendfrei klingt und musikalisch einige tolle Songs aufweist. Dass mir nun die Stimme an manchen Stellen nicht gefällt, ist sehr subjektiv, denn singen können die Herren beide sehr gut. Ich werde FREEZEEBEE im Auge behalten.
Anspieltipps: Shoot Me; The Rest; Even Higher; March Of The F.Z.B.
- Redakteur:
- Holger Andrae