FRIEDMAN, MARTY - Tokyo Jukebox 2/Bad D.N.A. (Re-Release)
Mehr über Friedman, Marty
- Genre:
- Instrumental Metal/Rock
- Label:
- Verycords
- Yeah! Meccha Holiday
- Nada Sousou
- Ai Takatta
- Ame No Bojo - Funa Uta
- Toire No Kamisama
- Canon A La Koto
- I Love You
- Sunao Ninaretara
- Butterfly
- Mata Kimi Koi Shiteru
- Speciman
- Bad D.N.A
- Weapons Of Ecstacy
- Hatejoke
- Glorious Accident
- Random Star
- Picture
- Battle Scars
- School Spirit Delinquent
- Exorcism Parade
- Time To Say Goodbye
<p class="MsoNormal">Ein Guitarhero gibt sich die Ehre</p>
Wer denkt, MARTY FRIEDMAN habe sich nach seiner legendären MEGADETH-Zeit aus dem hiesigen Business zurückgezogen, der irrt aber gewaltig. Erlangte er bei uns besondere Bedeutung durch die Demonstration seiner Fingerfertigkeit bei Ausnahmealben wie "Rust In Peace", "Countdown To Extinction" und natürlich "Youthnasia", machte er sich darüber hinaus vor allem durch seine erfolgreichen Soloausflüge im Land der aufgehenden Sonne einen besonderen Namen.
Seit seinem Weggang von Dave Mustaine im Dezember 1999 und seinem späteren Umzug nach Japan schaffte er es (und auch vorher bereits) in regelmäßigen Abständen wirklich gutklassige Alben an den Mann zu bringen. Und wer glaubt, Herr Friedman hätte im neuen Lebenskapitel seine MEGADETH-Weste behalten, der irrt zum zweiten Mal: Weg vom Thrash-Metal unter den Fittichen eines Megadaves, hin zu (immer noch) technisch äußerst versierten, anspruchsvollen und abwechslungsreichen Klängen, die beinah jegliches Subgenre abdecken. Komplizierte und experimentierfreudige Kompositionen auf der einen, die unterschiedlichsten Einflüsse auf der anderen Seite.
Dass Marty ein Meister seines Fachs ist, braucht man hier nicht in Frage stellen, so sollte man sich auf dem Doppelschlag "Tokyo Jukebox 2/Bad D.N.A.", seinem insgesamt zehnten und elften Solowerk also, einfach zurücklehnen, diesen, besonders auf erstgenanntem Album, exotischen Klängen lauschen und sich an dieser Mischung aus harten, metallischen Tönen und den besonderen, gesanglosen Finessen des Flitzefingers erfreuen. Allzu oft bekommt man solche Kost nicht geboten, kein Wunder also, dass ganz Japan Freudentänzchen aufführt, wenn MARTY FRIEDMAN einmal mehr zu seiner Klampfe greift und Riffs aus dem Ärmel zaubert, als wäre es das Einfachste der Welt.
"Tokyo Jukebox 2" funktioniert als Ganzes, man sollte gar nicht erst versuchen, einzelne Stücke wie 'Nada Sousou' oder 'Sunao Ni Naretara' einzeln rauszupflücken, sondern das Album von vorne bis hinten, mit all seinen fernöstlichen, schmackhaften Einflüssen zu genießen. Dass es sich hierbei um Coverversionen irgendwelcher Anime-Klänge handelt, sollte man dennoch ausblenden.
"Bad D.N.A." hingegen hat, wie der Titel vermuten lässt, nicht mehr viel mit exotischen Klängen zu tun, kommt äußerst steril, positiv unterkühlt und einen Zacken härter aus dem Gebüsch. Mit Drumcomputern, allerlei Effekten und diesem gewissen Flair wirken diese elf Instrumentalstücke wie ein perfekter Gegenspieler zum asiatischen Potpourri. Man wird also aus seiner sonnendurchfluteten Asienwelt, ohne mit der Wimper zu zucken, in eine frostige Industriallandschaft katapultiert, 'Bad D.N.A.', 'Hatejoke' oder '‚Exorcism Parade' beispielsweise kann man hier getrost als Referenzwerke dieser Eigenschaften antesten.
So unterschiedlich beide Alben auch sein mögen, so tragen sie den unwiderruflichen Stempel eines MARTY FRIEDMAN, eines Virtuosen, der es auch in seinem 50. Lebensjahr noch mal wissen will und, trotz der Abstinenz des vokalistischen Instruments, abwechslungsreiche, anfänglich zwar gewöhnungsbedürftige, aber nichtsdestotrotz interessante Alben auf den Markt zu schmeißen, die sich sehen und hören lassen können. Und wer würde bei diesem Doppelpack zum Preis einer einzelnen CD schon nein sagen?
- Redakteur:
- Marcel Rapp