FROZEN TEARS - Nights Of Violence
Mehr über Frozen Tears
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Graveyard Productions
- Instability
- Queen Of Solitude
- Heart Of Stone
- Don't Waste Your Time
- Who Am I?
- The Fortress
- Stories
- Child's Prayer
- The Prison
- Run If You Can
Mit dem Label Graveyard Productions taucht eine neue Plattform für sehr traditionellen Heavy Metal auf. Die italienische Plattenfirma veröffentlicht neben diversen regionalen Newcomern in nächster Zukunft auch das lang erwartete Album der Kauz-Epik-Metaller MANILLA ROAD. Ich denke, damit habt ihr alle schon einmal eine grobe Richtung, welche Art von Musik aus dem Hause Graveyard zu erwarten sein wird. Außerdem ist man sehr rege im Underground aktiv und organisiert das Play-Loud-Festival, auf dem neben der genannten Kultkapelle auch ADRAMELCH auftreten werden. Genug der Vorrede, wenden wir uns dem ersten Werk von FROZEN TEARS namens "Nights Of Violence" zu:
Das Quintett aus dem Stiefel serviert das, was man durch obige Einleitung erwarten durfte: Saftigen Heavy Metal ohne einen Funken Modernität. Vielmehr rockt man sich traditionell den Arsch ab. Wer jetzt vorschnell "True Metal!" ruft, liegt bei FROZEN TEARS weit daneben, außer man hat dabei ACCEPT oder JUDAS PRIEST im Hinterkopf gehabt. Wohl kaum, nehme ich mal an. Genau diese beiden Bands dürften beim Komponieren des vorliegenden Materials aber Pate gestanden haben. Und auf diesen Gedanken kommt man nicht allein aufgrund der gelungenen Coverversionen von 'Run If You Can'.
Der leicht kreischende Gesang von Alessio Taiti erinnert gelegentlich an "Uns-Udo", hat aber natürlich diese typische Südeuropäer-Schlagseite, ohne dabei weinerlich zu klingen. Die sonst häufigen Schmunzelmomente, die dieser Akzent beim Singen englischer Texte mit sich bringt, bleiben aber aus. Hier klingt nichts peinlich. Ganz im Gegenteil: Die Band agiert in dem selbst erdachten Spielraum sehr flexibel und variiert schön das Tempo. So gibt 'Instabilty' mit klug eingesetzten Doublebass-Momenten eine furiose Vorlage für das midtemporierte Restmaterial, welches mit eingängigen Refrains ausgestattet ist. Hört nur einmal 'Heart Of Stone' an, welches obendrein durch den Einsatz von tiefen Shouts im Hintergrund ein paar gelungene Überraschungselemente aufweist.
Ebenso versteht das flitzflinke 'The Fortress' mit messerscharfer Gitarrenrhetorik zu faszinieren. Treibende Rhythmik und ein fesselnder Songaufbau sorgen für gute Laune im jeden Kuttenträger-Haushalt.
Alles in allem ein kurzweiliges Scheibchen, welches das große Manko solcher Werke - nämlich ein dünnes Stimmchen - nicht beinhaltet und trotz aller Affinität zu traditionellen Werten nicht angestaubt oder eingerostet klingt. Kann man sich sehr gut geben.
Anspieltipps: Instability; The Fortress; Heart Of Stone
- Redakteur:
- Holger Andrae