FUROR GALLICO - Furor Gallico
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2011
Mehr über Furor Gallico
- Genre:
- Folk Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Massacre (Soulfood)
- Release:
- 29.07.2011
- Intro
- Venti Di Imbolc
- Ancient Rites
- Cathubodva
- The Gods Have Returned
- Golden Spiral
- Curmisagos
- Miracolous Child
- Medhelan
- Bright Eyes
- La Caccia Morta
- Banshee
- The Glorious Dawn
"Hey, wo ist mein Bogen?" - ein Album aus der zweiten Schlachtreihe.
Gibt es etwas schlimmeres, als das Prädikat "nett". Kommt wohl auf die Perspektive an. Die jungen Folk-Metaller von FUROR GALLICO liefern mit ihrem gleichbetitelten Album ein Stück Musik ab, das jedoch genau in diese qualitative Zwischenwelt fällt. Wie ein keltischer Krieger verweilt die Band abwechselnd in den schönen Weidengründen der Heimat, in denen das schlimmste ein gebrochener Finger von zu exzessivem Zitherspiel ist, und den blutüberströmten Schlachtfeldern der Fremde, in denen es haarsträubende Abenteuer und epische... naja, Schlachten auszutragen gilt.
Während das Genre von Generälen wie FALKENBACH, ELUVEITIE oder den Berserkern des Nordens, SKYFORGER, dominiert wird, stehen FUROR GALLICO ein wenig in der zweiten Schlachtreihe. Diese Reihe ist angefüllt mit qualitativ hochwertigen Bands, die definitiv wissen, wie das Schwert zu bespannen und der Bogen scharf zu schleifen ist. Doch die Rhetorik eines Chrigel "Lucan" Glanzmann oder die Macht des Vratyas Vakyas spielen in einer anderen Liga.
Dabei fallen weniger die wunderschönen akustischen Zwischenspiele auf "Furor Gallico" auf, die tatsächlich einen netten (ja, da haben wir es wieder) Rahmen bilden, sondern vielmehr die einfallslosen Gitarrenparts, die schlicht zu wenig bieten. Richtige Macht entfaltet sich selten. Das liegt daran, dass die Songs entweder zu langsam und fast schleppend gespielt werden, oder die schnellen Parts ein in anderen Hemisphären zu oft gehörtes Liedgut darstellen. Die Raserei, die Angriffslust, die der Bandname erhoffen lässt, geht in einer dekadenten gallischen Gesellschaft unter, die wohl zu sehr unter dem Eindruck des Feuerwassers lebt.
Gesanglich bietet die Band von klar gesungenen Parts über Filthige Grunts bis hin zu echten Growls eine Menge und spiegelt dabei die Vielfalt der Folkinstrumente wieder. Auf dieser Basis stellt die Band durchaus einen Hingucker dar. Das Songwriting leidet unter einer gewissen Redundanz. Zum Teil hat man die gespielten Parts ähnlich schon bei den oben genannten Koryphäen gehört – allen voran ELUVEITIE – zum anderen hält sich die Band allzu oft bei Nichtigkeiten auf, die einfach nicht mitreißen können. Das haben andere Bands in der jüngeren Vergangenheit schon besser hinbekommen, sei dabei der Blick erneut in die Schweiz zu ABINCHOVA oder nach Frankreich zu AIUMEEN BASOA gerichtet.
Fazit: Und das ist gleichermaßen das Ende des Heldenlieds. Fans dieser Musikrichtung bekommen mit "Furor Gallico" ein nettes Album an den Mann, Einsteiger oder Intensivnutzer der barbarisch-metallischen Dauerdroge greifen zu den aktuellen Alben der hier erwähnten Bands. Hugh, Furor Rohrer hat gesprochen.
Anspieltipps: Cathubodva, La Caccia Morta
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Julian Rohrer