FUROR GALLICO - Future To Come
Mehr über Furor Gallico
- Genre:
- Folk Metal / Melodic Death Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Scarlet Records
- Release:
- 22.03.2024
- Call Of The Wild
- Among The Ashes
- Birth Of The Sun
- Black Skies
- Faith Upon Lies
- Ancient Roots
- Future To Come
- Anelito
Ein recht kopflastiger Versuch, aus den eigenen Fesseln auszubrechen.
Es scheint so, als würden die Ambitionen bei FUROR GALLICO mit jedem weiteren Album deutlich nach oben schießen. Die im klassischen Folk Metal behimatete Kapelle hat sich schrittweise von den herkömmlichen Wurzeln gelöst, ihren Sound mit vielen progressiven Nuancen verstärkt und sich auch immer mehr mit den etwas heftigeren Komponenten aus dem Death Metal vermählt. Dabei hat sie sich aber immer größer werdenden Herausforderungen stellen müssen, die verschiedenen Fragmente zu einem homogenen Gesamtsound zusammenzufügen.
Diese Herausforderung wird auf dem vierten Album der zahlenmäßig recht großen Truppe nun auch imemr mehr zur Schwierigkeit, denn die gebotenen Gegensätze auf "Future To Come" finden nicht immer sofort zusammen, was vielleicht auch daran liegen mag, dass typische Hooklines inzwischen nur noch ganz selten zum Portfolio von FUROR GALLICO gehören. Die Band legt den Fokus vor allem auf die symphonischen Bestandteile und den Gesang, beides wichtige Zutaten für das Gelingen des neuen Albums, beides aber auch Ursachen für den steten Kontrast zwischen melodischem Songwriting und manchmal auch etwas ziellos geratenem Prog Metal. So erstaunt es am Ende auch recht wenig, dass ausgerechnet diejenigen Kompositionen, in denen Frontdame Valentina Pucci das Heft des Handelns in die Hand nimmt, die größte Wirkung haben. Ausgerechnet das sind auch die Stücke, in denen FUROR GALLICO noch am ehesten mit der bandeigenen Vergangenheit im Einklang ist.
Die elegischen Gesangspassagen im balladesken 'Birth Of The Sun' und im Folk-dominierten Titelsong stechen wirklich positiv heraus, weil sich die Band hier auch ein klares Konzept in den Arrangements gibt und nicht versucht, mit einer Masse verschiedener Inhalte eben möglichst ambitioniert zu klingen. Stücke wie 'Black Skies' und 'Ancient Roots' hingegen fehlt genau diese Linie, weil die einzelnen Bausteine wie lose Fragmente nebeneinanderstehen, sich aber in den Übergängen nur selten auch perfekt miteinander arrangieren wollen. Das geschieht auf "Future To Come" dann leider auch viel zu häufig.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass das italienische Ensemble eine Spur zu groß denkt, daher auch manchmal zu verkopft an die Sache herangeht und diesen Eindruck auch am Ende nicht mehr vertreiben kann. Dass die kompaktesten Nummern auf "Future To Come" gleichzeitig auch die besten sind, ist eine klares Indiz dafür, dass FUROR GALLICO zu hoch hinaus will, obschon die eher simplen Ideen so naheliegend sind. Das vierte Album ist daher auch eine leichte Enttäuschung, die zwar von der hervorragenden Atmosphäre partiell kompensiert werden kann, aber eben nicht die Highlights liefert, die man in der Vergangenheit von der Band serviert bekommen hat.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes