FURYON - Lost Salvation
Auch im Soundcheck: Soundcheck 02/2015
Mehr über Furyon
- Genre:
- Heavy Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Dream Records (Cargo Records)
- Release:
- 27.02.2015
- All That I Have
- Lost Salvation
- These Four Walls
- Scapegoat
- Resurrect Me
- Left It With The Gods
- Good Sky
- Dematerialize
- What You Need
- Wiseman
Pfosten- statt Volltreffer.
Als die Briten von FURYON vor knapp drei Jahren ihr Debütalbum "Gravitas" vorlegten, war ich absolut entzückt. Heavy Rock irgendwo zwischen Tradition (TESLA) und Moderne (ALTER BRIDGE) war angesagt und wurde von druckvollem Gitarrenspiel, einem prägnanten Sänger und einem Smashhit namens 'I Disappear' veredelt.
Entsprechend gespannt und optimistisch habe ich natürlich "Lost Salvation" entgegengeblickt, muss aber nach nun einem Dutzend Umdrehungen feststellen, dass die Truppe leider keinen Schritt vorwärts gemacht hat.
Dabei hat sich gar nicht viel geändert am Sound der Band. Die oben beschriebene Mischung gibt es immer noch, Sänger Matt Mitchell ist ein absoluter Meister seines Fachs, aber der ganz große Wurf ist eben dennoch nicht gelungen.
Woran das liegt? Nun, in erster Linie sind die Gesangsmelodien nicht mehr ganz so zwingend wie auf dem Debüt. Wo ich 'I Disappear' nach dem zweiten Spin nicht mehr aus dem Kopf bekommen habe und auch heute noch aufregend und mitreißend finde, bleibt genau dieses Gefühl dieses Mal meist aus. Ein gutes Beispiel ist 'These Four Walls', das mit seinen langgezogenen Vocals bei mir keinen sehr bleibenden Eindruck hinterlassen kann.
Dazu kommt, dass mir ein bisschen die Abwechslung fehlt. Wo auf dem Debüt auch mal zäh-doomige Riffs gespielt wurden ('Fear Alone') oder die Akustikgitarre hervorgeholt wurde, rockt es hier sehr überwiegend im schweren Midtempo. Wo auf dem Vorgänger 'Desert Suicide' über acht Minuten die Spannung hochhielt, schafft dies 'Scapegoat' in seinen etwas mehr als sechs Zeigerumdrehungen trotz starken Refrains nicht.
Dennoch klingt das bis hierhin geschriebene doch enttäuschter als ich es letztendlich bin. "Lost Salvation" ist jetzt kein 45-minütiger Langweiler geworden. Im Gegenteil: mit dem Titeltrack oder dem abschließenden, flotten 'Wiseman' finden sich auch hier exzellente Nummern im bereits genannten Spannungsfeld - heuer mit einer größeren Dosis ALTER BRIDGE - wieder. Wenn man allerdings das Potenzial der Band kennt, ist es eben doch sehr traurig, dass "Lost Salvation" unter dem berühmten Strich eben "nur" gut ist und damit nicht wie erhofft das Niveau des bärenstarken Vorgängers halten oder gar übertreffen kann.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk