FYRNASK - Fjorvar Ok Benjar
Mehr über Fyrnask
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- D�sterwald Produktionenionen
- Release:
- 05.11.2010
- Vos Qui Transitis...
- Diese Asche
- Inn I De Dypene
- Forderver Den Forste Vanndrapen
- Interludium
- Licht
- Tre Og Tegn
- A Thousand Winters To Come
- Fjorvar Ok Benjar
- Exitus
Beeindruckende, majestätische Black-Metal-Gala.
Soso, "Fjorvar Ok Benjar" soll also lediglich das erste Demo sein, quasi Stoff zum Abtasten, ein Einstieg, eben wie man es gerade nehmen mag. Allerdings mag man gar nicht glauben, dass diese One-Man-Show, die erst seit zwei Jahren aktiv mitmischt, hier nur eine kleine, schwarzmetallische Jam-Session abgehalten hat, um ein kurzes Stelldichein zu geben. Zu ambitioniert, zu gewaltig in der Klangkulisse, zu reif beim Songwriting, zu eigenwillig in der Gesamtpräsentation: Argumente, die gegen eine derartige Behauptung sprechen, gibt es zu genüge - und das ist auch gut so. Denn Mastermind Fyrnd scheint für sein Projekt noch immens große Pläne zu verfolgen!
Auf "Fjorvar Ok Benjar" gibt er jedenfalls schon einmal einen prächtigen Eindruck dessen, wie moderner und dennoch wurzellastiger Black Metal anno 2010 klingen soll. Sicherlich beeinflusst durch das jüngste THE RUINS OF BEVERAST-Werk mischt er klassische Referenzen mit dezent hymnischen Nuancen, gibt sich hierbei aber auch gelegentlich selbst-destruktiv, wenn er nicht gerade mit ganz leichten Quertendenzen zum Ambient-Sektor aufwartet.
Die Mischung ist breit, das Gesamtwerk aber durch und durch homogen, da es sich durch viele kontrastreiche Stimmungen definiert, die über die durchgängig flüssigen Breaks immer wieder sehr ansprechend transferiert werden. Der eigentliche Opener 'Diese Asche' gibt sich bereits sehr facettenreich, bietet versteckte Hooks, aber auch ein Aggressionspotenzial, welches sich mit besagten avantgardistischen Anstrichen überraschend gut verträgt. ARCTURUS als Referenz zu benennen, scheint in diesem Zusammenhang eine große Hausnummer, zumal FYRNASK sicherlich auch nicht so komplex ausgelegt ist. Aber die Grundausrichtung ist eine deutliche Parallele, die auch qualitativ zumeist standhält.
Im weiteren Verlauf zeichnet sich "Fjorvar Ok Benjar" dann vor allem durch die zahlreichen Überraschungsmomente aus. Ob es nun plötzliche Radikalkuren wie 'Inn I De Dypene' oder das überfallartige 'Licht' sind oder doch eher majestätische Hymnen wie 'Tre Og Tegn': Fyrnd hat auf alle Erwartungen eine passende Antwort und bringt sein Publikum durch den Gebrauch eigentlich gegensätzlicher, aber eben trefflich kombinierter Elemente permanent zum Staunen. Mit dem experimenteller veranlagten Titelsong setzt er einem Album die Krone auf, das als Demo deklariert wird, aber schon jetzt das Zeug zum Underground-Klassiker hat.
Wäre der Silberling im Schlussviertel nicht mit einigen minimalen Längen bedacht worden, hätte man hier sogar über die Höchstnote nachdenken müssen. Aber getreu dem Motto 'Das Beste kommt zum Schluss' hat FYRNASK wenigstens einen Anspruch auf das Schwarzmetall-Werk des Jahres 2010. Sehr stark!
Anspieltipps: Diese Asche, Forderver Den Forste Vanndrapen, Fjorvar Ok Benjar
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Björn Backes