GURD - Hallucinations
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2022
Mehr über GURD
- Genre:
- Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Massacre Records
- Release:
- 23.09.2022
- Merry Go Round
- I Like The Pain
- To The Floor
- FEAR
- Devil's Bread
- Ghosts Of Black Holes
- Out Of Hand
- Ship In Distress
- Taste For More
- Egoist
Im Grunde gut
GURD ist wieder hier. Im Thrash-Metal-Revier. War nie wirklich weg. Hat sich nur versteckt. Und das stolze acht Jahre lang, denn bis auf die 2018er EP "Propaganda Baby" gab es aus dem Hause GURD quasi nichts Neues mehr. Doch nun kehren V.O. Pulver, der ohnehin in den letzten Jahren mehr als Produzent (DESTRUCTION, PRO-PAIN, BURNING WITCHES) in Erscheinung trat, und Co. zurück, um mit "Hallucinations" ihr nunmehr elftes Studioalbum zu präsentieren. Und das Artwork macht dem Titel schon einmal alle Ehre.
Stilistisch hat sich über die lange Wartezeit auf ein neues Werk im Grunde nichts geändert, sodass noch immer mal hart groovender, mal in den Thrash schielender, mal dezent in den Hardcore abdriftender Heavy Metal das Heft fest in der Hand hält. Die Platte ist gut, die Songs intensiv, der Sound kraftvoll und die Marschroute wie immer nach vorne gerichtet. Doch 2014 ("Fake") und 2011 ("Never Fail") hat mir das Hardcore-Groove-Thrash-Gebräu doch deutlich besser gefallen. Klangen die letzten Scheiben noch roh, aggressiv und hatten diese herrliche "dicke Eier"-Mentalität, ist diese auf "Hallucinations" zwar noch immer vorhanden und macht auch Spaß, aber den Stücken per se fehlt das letzte Quäntchen, das entscheidende i-Tüpfelchen, um auch nachhaltig ihre angesäuerte Duftmarke zu versprühen.
Der Spielspaß ist nach wie vor hoch, Songs wie das catchige 'Merry Go Round' und das recht harsche 'To The Floor' sind ähnlich wie 'Devil's Bread' und 'FEAR' richtig starke Brecher, haben Pulver und GURD ihre Stärken doch vor allem bei schnellen, wieselflinken Songs. Leider fallen im weiteren Verlauf die Groove-Nummern etwas ab und 'Egoist' mag als Abschluss nicht ganz so zünden und ein GURD-Album mit einem Feuerwerk abrunden, wie ich es mir erhofft habe, doch ein paar Songs sind keine schlichten Halluzinationen, sondern richtig gutes, aggressives Thrash-Material. Bleibt indes nur zu hoffen, dass V.O. und Co keine weiteren acht Jahre brauchen, um sich von den Halluzinationen zu erholen.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp