GAIA EPICUS - Alpha & Omega
Mehr über Gaia Epicus
- Genre:
- Power Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 21.12.2018
- War Against Terror
- The System Is Down
- Crush
- Don't Be A Fool
- Join The Dark Side
- The Poison
- Fire & Ice (Reborn)
- We Belong To Yesterday
- Blinded By Hate
- Destiny Calls
- Land Of The Rising Sun
- Alpha & Omega
Schau an, schau an...
GAIA EPICUS war stets eine Band, die ich unter der Bezeichnung "ganz nett" leider zu schnell in eine Schublade steckte, und um aus dieser auszubrechen, waren Alben wie "Symphony Of Glory" oder zuletzt "Dark Secrets" einfach zu durchschnittlich und nicht zwingend genug. Power Metal wird bei mir zwar immer gern gesehen, doch in diesem Fall habe ich Szenevorreitern wie GAMMA RAY, HELLOWEEN, PRIMAL FEAR oder auch RHAPSODY (OF FIRE) und IRON FIRE immer den Vorzug gegeben. Und so versank Thomas Chr. Hansen und sein GAIA EPICUS-Projekt bei mir mehr und mehr in Vergessenheit, was auch nicht verwunderlich ist, wenn man knapp sieben Jahre nichts von sich hören ließ. Doch nun ist der Norweger mit einer neuen Platte am Start und möchte mit "Alpha & Omega" den Namen GAIA EPICUS wieder in aller Munde bringen.
Das dürfte bei Genre-Fans auch gut funktionieren, denn das aktuelle, teils melodisch-epische, teils doch ordentlich rockende Album ist deutlich zwingender und hinsichtlich des Songwritings auch etwas ausgeklügelter geworden. Zwar dürfen die üblichen Stereotypen auch anno 2019 nicht fehlen, doch wir drücken einmal ein Auge zu und wissen insgeheim, dass es ohne auch irgendwie keinen Spaß macht. Apropos Spaß, den machen aktuell vor allem der verhältnismäßig harte 'War Against Terror'-Beginn und der 'Crush'-Groove, der auch so – siehe da, oh Wunder! – von MEGADETH hätte stammen können. Hansen geizt auf "Alpha & Omega" nicht mit zwingenden Elementen: 'Don't Be A Fool' drückt ordentlich aufs Gaspedal, 'The Poison' offenbart uns sogar dezente DEATH ANGEL-Tendenzen, 'Blinded By Hate' ist wieder ein Song härterer, fieserer Gangart und 'Land Of The Rising Sun' ist schlicht und ergreifend gutes Kraftmetall.
Und wenn das Album mit dem sehr facettenreichen Titelstück derart gut abschließt, bleibt auch mir nichts anderes übrig, als festzuhalten: Thomas Chr. Hansen hat die etwas längere Pause offenbar nötig gehabt, um wieder zu Kräften zu kommen. Und diese hat er auf "Alpha & Omega" auch wirklich gut umgesetzt. Auch wenn die Produktion etwas klarer hätte ausfallen können und nicht alle Tracks derart hängenbleiben wie die genannten, so muss der vorliegenden Platte dennoch attestiert werden, dass wir es hier mit dem bis dato besten GAIA EPICUS-Album zu tun haben. Schelmisch könnte man behaupten, dass dies auch nicht sonderlich schwer war, doch auch aus der Mittelmäßigkeit muss man erst einmal emporsteigen, und das hat Hansen samt seiner Mitmusiker auch geschafft. Wer also auf bodenständigen Power Metal ohne unnötige Keyboard-Alleingänge steht, ist mit dem nunmehr sechsten GAIA EPICUS-Album gut bedient.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp