GAIA EPICUS - Victory
Mehr über Gaia Epicus
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Epicus Records / Icare Media / SX Distribution
- Release:
- 23.02.2007
- New Life
- Iron Curtain
- The Sign
- Revenge Is Sweet
- In Memory
- Awaken The Monster
- Rise Of The Empire
- When Darkness Falls
- Fortress Of Solitude
- Through The Fire
- Victory
Eines muss man GAIA EPICUS ja lassen: Sie geben nicht auf. Nach dem Tod ihres etatmäßigen Bassisten und dem ausstieg des Ersatzmannes, unzähligen Streitigkeiten mit dem letzten Label und dem Rückweg in den Demo-Status war nicht mehr damit zu rechnen, dass die Norweger irgendwann in alter Frische wieder von sich hören lassen würden. Doch das Quintett hat das Beste daraus gemacht, nämlich kurzerhand alles in Eigenregie übernommen, ein eigenes Label gegründet und kann nun alles aus erster Hand selber verwalten.
Musikalisch kann man auch von einigen Verbesserungen sprechen, denn auf "Victory", dem neuen und insgesamt dritten Album, verfolgt die Band endlich mal eine klare Linie. Energischer und auch ein ganzes Stück aggressiver bieten GAIA EPICUS auf dieser Platte einen sehr gelungenen Mix aus melodischem Power Metal und Thrash Metal im Stile von ANNIHILATOR. Konkret heißt dies, dass man in den elf Tracks dieser Scheibe des Öfteren Elemente des melodischen Teutonen-Metals a la GAMMA RAY und HELLOWEEN mit heftigeren Riffs mixt und so den poppigen Anteil der Musik bis auf Weiteres gänzlich hinausgeschmissen hat. Gut so, denn so kommt das Quartett in Stücken wie 'Fortress Of Solitude' und 'The Sign' viel schneller auf den Punkt, wohingegen man in melodiöseren Kompositionen wie beispielsweise 'Awaken The Monster' und 'Rise Of The Empire' die stärkeren Momente von Alben wie "Satrap" abruft.
Es macht insgesamt den Eindruck, als wären GAIA EPICUS ambitionierter und auch fokussierter ans Songwriting gegangen. Dort wo man sich einst noch in epischeren Strukturen verzettelte, stehen nun straighter Heavy Metal und eingängige Refrains. Das Material ist nicht mehr so sperrig, gleichzeitig auch nicht mehr orientierungslos und außerdem nicht ein Teil des alltäglichen Einheitsbreis. Ab und an kommen die Einflüsse zwar etwas deutlich durch, aber die Norweger verwerten sie lediglich als Basis für die vielen eigenen Ideen, die man auf "Victory" gestreut hat.
Alles in allem also eine wirklich vorbildiche Entwicklung einer Truppe, die den Weg vom Underground nach oben und zurück in den letzten Jahren gleich mehrfach durchlaufen, sich aber immer wieder achtbar aus der Affäre gezogen hat. "Victory" markiert tatsächlich so etwas wie einen Sieg, nämlich den über die eigene Courage und all die Hürden, die das Business für eine junge Metal-Band offen hält. Sicher sind GAIA EPICUS noch nicht am Ende ihrer Reise angekommen, aber mit Alben wie diesem sollte wohl kaum noch jemand imstande zu sein, diese ambitionierte Truppe zu bremsen. Ich ziehe meinen Hut!
Anspieltipps: Awaken The Monster, Revenge Is Sweet, Victory
- Redakteur:
- Björn Backes