GAMA BOMB - Untouchable Glory
Auch im Soundcheck: Soundcheck 10/2015
Mehr über Gama Bomb
- Genre:
- Speed Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- AFM
- Release:
- 30.10.2015
- Ninja Untouchables/Untouchable Glory
- Avenge Me!
- Drinkers, Inc.
- My Evil Eyes
- Tuck Your T-Shirt In
- Ride The Night
- She Thing
- Witching Mania
- James Joints
- Raging Skies
- I Will Haunt You
- After The Fire
Des Wahnsinns fette Beute!
Knapp zweieinhalb Jahre nach "The Terror Tapes" legen die thrashenden Iren von GAMA BOMB nach. Erneut wird gerifft und gesägt, bis die Axt sich spaltet, gemosht und geheadbangt, bis auch die letzten Energiereserven aufgebraucht sind, und geschreddert und gethrasht, als gäbe es kein Morgen mehr. "Untouchable Glory", das immerhin schon sechste full-length-Schaffenswerk der Spielmannstruppe um Frontsirene Philly Byrne, hält in jeder einzelnen Faser, was es von Anfang an verspricht.
Die Songs sprudeln unbekümmert vor Spielwitz und Power, das Abwechslungsreichtum wird trotz der gleichbleibenden Geschwindigkeit nicht außer Acht gelassen, die gewaltigen Riffs sind eine Wonne und schon ein Blick auf das jetzt schon zum Kult erhobene Artwork verspricht, dass sich GAMA BOMB anno 2015 mächtig ins Zeug gelegt hat. Parallelen zu Szene-Größen wie ANTHRAX, SODOM, NUCLEAR ASSAULT, aber auch leichte Crossover-Einflüsse, wie wir sie von MUNICIPAL WASTE, DR. LIVING DEAD! und S.O.D. kennen, sind nach wie vor nicht von der Hand zu weisen.
Und doch verstehen es die Newry-Speed-Thrasher von der grünen Insel, eine eigene, äußerst frische Note mit ins Spiel zu bringen und das Fass zum Überlaufen zu bringen. Und GAMA BOMB gibt über die gesamte Spielzeit Vollgas. So treten vor allem 'Avenge Me!', 'Drinkers, Inc.' und 'My Evil Eye' ordentlich aufs Pedal und gleich zu Beginn fällt die äußerst druckvolle, zeitgemäße Produktion auf, durch die speziell die erste Plattenhälfte sehr viel Fahrt aufnimmt. Ein wenig gewaltiger dreschen hingegen 'Tuck Your T-Shirt In' und das kurzweilige 'She Thing' vor sich hin, bei denen das Riff und vor allem der jeweilige Refrain merklich im Vordergrund agieren und sich so einige leckere Ohrwürmer binnen kürzester Zeit herauskristallisieren.
Mit dem Opener 'Ninja Untouchables/Untouchable Glory' und 'Witching Mania' hat GAMA BOMB darüber hinaus jedoch den Vogel abgeschossen: Hier wird Speed Metal nicht nur zelebriert, sondern vor allem demonstriert: Schnörkellos, direkt ins Gesicht und mit der Wucht sowie Schnelligkeit eines Blitzes bahnen sich diese Monster unaufhaltsam ihren Weg. Byrne shoutet sich in Rage, Dixon und Roche, der bereits auf "The Terror Tapes" einen sehr geglückten Einstand feiern durfte, duellieren sich auf hohem Axt-Niveau und McGuigan am Bass und Caffrey an der Schießbude ziehen das Tempo merklich an und verleihen "Untouchable Glory" einen äußerst wuchtigen Touch. Gegen Ende sorgen abermals pfeilschneller Blitzer namens 'I Will Haunt You' und 'After The Fire' schließlich für den letzten Schliff.
So wird das Sechstwerk der Iren nicht nur aufgrund des herausragenden Artworks schnell zum Discographie-Liebling: Die Songs machen enormen Spaß, die Produktion kitzelt das gesamte Potential aus der Platte und GAMA BOMB musiziert äußerst homogen, wie eine sehr gut geölte Maschine. Wer sich den tristen Herbst mit einigen Thrash-Tönen und High-Speed-Attacken verschönern will, sollte hier schleunigst zuschlagen. Doch informiert vorher eure Nachbarn, ihr werdet eure Wohnung in ein Schlachtfeld verwandeln.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp