GANG - Live Is All
Mehr über Gang
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 01.10.2015
- Behind The Gate
- All The Fool Around
- Chaos For Glory
- Believer Betrayer
- Total Eclipse
- Primal Reign
- Skull's Out Of Genocide
- All Of The Damnedq
- Make Some Noise... For The Froggies
- The King Became A God
- Back To Asylum
Mit Riffgewalt nach Manchester
Am 20. Juli 2014 durfte das SOS-Festival in Manchester für knapp 35 Minuten eine Band bewundern, die in ihrer Heimat Frankreich für amtliche Rifflastigkeit bekannt ist. Nun erscheint knapp anderthalb Jahre nach "Inject The Venom" der Live-Mitschnitt des GANG-Auftritts unter dem Titel "Live Is All", nur wiederum zweieinhalb Jahre nach "Heavy Metal Road 666 – Live In Fismes 2012". Doch da dieses Scheibchen auch aus vielen Coverversionen und Remixes bestand, ergibt die neueste Veröffentlichung durchaus viel Sinn. Mit dem neuen, nunmehr sechsten Album im Rücken sprüht der Fünfer jedenfalls vor Tatendrang.
So verwundert es auch nicht, dass gleich fünf Stücke der Giftinjektion gleich auf "Live Is All" verbraten wurden. Doch Songs wie 'All The Fool Around', 'Chaos Of Glory' oder das schmissige 'All Of The Damned' machen neben den bandeigenen Perlen wie 'Believer Betrayer' und 'Skull's Out Of Genocide', sowie der IRON MAIDEN-Coverversion von 'Total Eclipse' eine sehr gute Figur. Natürlich darf man von "Live Is All" nicht die totale Klangoffenbarung erwarten. Doch der Vorteil ist, dass die elf Livesongs vor Authentizität nur so triefen und klaren Underground-Charakter aufweisen: Die Gitarre steht im Fokus, Frontmann Bill weiß auch live den einen oder anderen Ton zu halten, und obwohl die stets gleich bleibende Songstruktur der Spannung etwas die Luft abschnürt und dadurch ein wenig Monotonie in dieser Hinsicht aufkommt, macht "Live Is All" von der Bandseite aus eine ordentliche Figur. Insbesondere 'The King Became A God' sorgt für den einen oder anderen Fußwipper und Kopfschüttler; es ist offensichtlich, warum die Band dieses amtliche Stück Schwermetall an das Ende gepackt hat.
Doch zu einem Livealbum gehört auch eine entsprechende Publikumsreaktion, die auf "Live Is All" jedoch wesentlich präsenter hätte sein können. So erkennt man erst nach einiger Zeit, dass es sich vorliegend um eine Live-Platte und keine GANG-Best-Of-Veröffentlichung handelt. So annehmbar die Songs auch rüberkommen und die Band selbst einen bemühten Eindruck macht, so wenig Live-Atmosphäre will aufkommen. Wer über diesen Malus hinwegsehen kann, wird Gefallen an "Live Is All" finden. Wer doch die Würze und den Pep seitens des Publikums in den Vordergrund schiebt, sollte versuchen, die Band live-haftig vor die Flinte zu bekommen.
- Redakteur:
- Marcel Rapp