GATHERING, THE - Disclosure
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2012
Mehr über Gathering, The
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Psychonaut Records (Soulfood)
- Release:
- 07.09.2012
- Paper Waves
- Meltdown
- Paralized
- Heroes For Ghosts
- Gemini I
- Missing Seasons
- I Can See Four Miles
- Gemini II
Starkes Zweitlingswerk mit der neuen Frontfrau Silje Wergeland.
Der Ausstieg von Anneke van Giersbergen bei THE GATHERING hat einen deutlichen Schnitt bei den sympathischen Holländern hinterlassen. Mit der neuen Frontfrau Silje Wergeland haben Hans Rutten & Co. eine gute Alternative gefunden, die auf "The West Pole" einen gelungenen Einstand hinlegte.
Und doch wird schon spätestens beim zweiten Song 'Meltdown' klar, dass "Disclosure" mutiger und selbstbewusster ist. Die Effekte zu Beginn erinnern an PURE REASON REVOLUTION, der männliche Gastgesang unterstreicht diese Assoziation nur noch, das knackige Riff treibt voran, Siljes Stimme sitzt gut, die Nummer hat mächtig Drive und wartet in den acht Minuten auch noch mit Überraschungen auf, wie die perfekt eingeflochtenen Bläser beweisen. Ein ganz starker Song, der die besten Momente vom Meisterwerk "How To Measure A Planet?" mit neuen Einflüssen verbindet. Und auch wenn ich den Meilenstein aus der Vergangenheit hier zitiere, so schwimmt sich die Frontfrau auf "Disclosure" endgültig frei. Der Gedanke, dass hier eine Note besser klänge, wenn Anneke hier singen würde, kommt einem gar nicht.
Das ist sicher auch der Verdienst, der schlüssigen, sehr atmosphärischen Songs. Das elfminütige 'Heroes For Ghosts' ist so eine Nummer, die es vor allem unter dem Kopfhörer schafft, den Konsumenten gefangen zu nehmen. Erneut werden Bläser eingebaut, die langsame, aber unaufhaltsame Steigerung erhält die Spannung und das simple, aber sehr effektive Drumming sorgt für das i-Tüpfelchen. Super.
Zwar sind nicht alle Kompositionen so ausufernd wie beiden Beispiele oben, aber auch das eröffnende, sehr treibende 'Paper Waves' oder der Zweiteiler 'Gemini' schaffen es jederzeit spielend, den Hörer bei Laune zu halten, sofern man denn auf atmosphärischen Rock steht. Denn wer hier noch ernsthaft eine Metalplatte erwartet, hat die Entwicklung von THE GATHERING in den letzten 15 Jahren wohl gänzlich verpasst. Wer aber die letzten Alben der Band mochte und Silje Wergeland eine faire Chance gibt, der wird auch mit "Disclosure" belohnt. Es wird deutlich, dass hier die gleiche Band mit neuem Gesicht auftritt. Und dieses Gesicht steht ihr sehr gut.
Mehr zu dem Album:
Soundcheck 9/12
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk