GHOST BATH - Rose Thorn Necklace
Mehr über Ghost Bath
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 09.05.2025
- Grotesque Display
- Rose Thorn Necklace
- Well, I Tried Drowning
- Thinly Sliced Heart Muscle
- Dandelion Tea
- Vodka Butterfly
- Stamen And Pistil
- Needles
- Throat Cancer
Ernüchterung statt Aufregung? Es scheint so.
GHOST BATH hat in den vergangenen Jahren definitiv einige Höhen und Tiefen erlebt: Im Post-Black-Metal längst als anerkannte Größe anerkannt, hat sich die Truppe in den vergangenen Jahren ein wenig festgerannt, sich stilistisch nicht mehr bemerkenswert weiterentwickeln können und manchmal auch Programmware aufgetischt. Den vermeintlich negativen Duktus kann man jedoch auch weiterhin ausblenden, denn wenn es darum geht, tiefschwarze Kunst mit Melancholie und träumerischen Emotionen zu verbinden, sind die Jungs aus North Dakota ganz bestimmt auch weiterhin eine der frührenden Adressen in der modernen Schwarzmetall-Szene. Jedoch braucht es hin und wieder auch einen weiteren kreativen Weckruf, um diese Anerkennung auch künftig verdienen zu können - und im Falle von "Rose Thorn Necklace" bin ich mir nicht ganz sicher, ob eine gewisse Stagnation hier zum Stimmungskiller wird.
Die neuen Stücke sind einmal mehr von elegischen Melodien, einer gewissen Schwermut und ganz minimalistischen Ausflügen in den Gothic-Sektor gezeichnet, verwehren sich gleichzeitig aber auch einer manchmal zielführenden Aggressivität, die "Rose Thorn Necklace" an manchen Stellen sicher gut getan hätte. Zwar bleiben die Vocals harsch und entschlossen, und gelegentlich bläst die Kapelle dann auch gekonnt zur Attacke, aber die dabei mitschwingende Dynamik geht nicht mehr ganz so tief unter die Haut wie auf den ersten Releases, die als Vergleich sicher nicht ausgeblendet werden dürfen. Auch in Sachen Riffing verlässt sich GHOST BATH anno 2025 zu sehr auf vertraute Standards, geht sehr wenige Risiken ein und verharrt zumindest vom kreativen Standpunkt her in einer leichten Schockstarre, die lediglich von den durchaus vorhandenen Hooklines unterbrochen wird - aber eben auch nicht in dem Maße, dass man vermuten könnte, "Rose Thorn Necklace" könnte der Truppe deutlichen Zuwachs in der Fanbase bringen.
Die lediglich 36 Minuten andauernde Scheibe ist unterhaltsam, vielseitig und auch von unterschiedlichsten Gefühlswelten bestimmt, aber dieses ganz besondere Etwas bringt "Rose Thorn Necklace" bis zum Schluss nicht mehr auf. Fans können natürlich blind zugreifen, für den etwas anspruchsvolleren Post-Black-Metal-Hörer könnte und dürfte das Ganze allerdings zu wenig sein.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes