GHOST OF THE MACHINE - Empires Must Fall
Mehr über Ghost Of The Machine
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- ProgRock.com's Essentials / Just For Kicks
- Release:
- 28.03.2025
- Keepers Of The Light
- The Days That Never Were
- Panopticon
- Fall Through Time
- The One
- After The War
Holpriger Start, fantastisches Finish!
Grundsätzlich ist es immer ein Statement, wenn eine Band mit einem 8-minütigen Opener startet und sich schon zu Beginn ausreichend Zeit nimmt, ein neues Album entspannt einzuleiten. Auf der zweiten Scheibe von GHOST OF THE MACHINE will sich anfangs jedoch nicht diese Spannung einstellen, die auf dem vorangegangenen Werk noch allgegenwärtig war. Zwar überzeugt Frontmann Charlie Bramald wieder mit einigen tollen Gesangsharmonien, allerdings ist die instrumentale Begleitung noch nicht ganz auf der Höhe und schafft sogar einige ungeahnte Länge, die man auf dem ausgezeichneten "Scissorgames" in keiner Phase miterleben musste. Auch das etwas kompaktere 'The Days That Never Were' bechränkt sich auf die fantastischen Vocals, während die Background-Maschinerie immer noch nicht wirklich in Gang kommt und sogar erschreckend verhalten vorgeht. Ist "Empires Must Fall" also eine unverhoffte ENttäuschung geworden?
Die eindeutige Antwort auf diese Frage beschert dann das fabelhafte 'Panopticon' mit seinen wundervollen Melodien, seinen geschickt eingeflochtenen Spannungskurven und endlich auch jener Rahmenuntermalung, die GHOST OF THE MACHINE sofort nach dem Ende von THIS WINTER MACHINE auszeichnete. Die Keyboards sind wesentlich präsenter, die Gitarren spannen ihr Portfolio erneut in den metallischen Sektor, die Singalongs erinnern an die besten Phasen aus dem IQ-Katalog und verschaffen GHOST OF THE MACHINE sofort wieder etwas Luft. Mit etwas mehr Sauerstoff geht es in das ebenfalls hervorragende 'Fall Through Time', das noch eine Spur verspielter daherkommt, endlich auch mal ein paar instrumentale Duelle initiiert, Bramald's Stimme aber ebenso umfassend würdigt - gemeinsam mit 'Panopticon' vielleicht der beste Track in der jungen Geschichte dieser Combo.
Das melodische 'The One' darf schließlich als Zugabe betrachtet werden, kommt recht schnell auf den Punkt, produziert aber erneut bärenstarke Hooklines, bevor das balladeske Epos 'After The War' mit ganz großem Gefühlskino und bewegendem Prog Rock den Vorhang langsam schließt - und das ehrwürdig und mit lautem Applaus.
Stand am Anfang noch die Sorge, dass GHOST OF THE MACHINE das hohe Niveau von "Scissorgames" nicht würde antasten können, wird man nach dem ersten Drittel eines Besseren belehrt. Zwar ist "Empires Must Fall" nicht in allen Passagen überragend, über die größte Distanz allerdings absolut überzeugend. Die letzten vier Tracks sind Blaupausen für emotionale, progressive Musik und leichten, wunderschönen Harmonien.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes