GIRLS UNDER GLASS - Minddiver
Mehr über Girls Under Glass
- Genre:
- Pop/Wave/Elektro
- Label:
- Aragon Records
- Release:
- 24.09.2001
- As Time Goes By
- Minddiver
- Du bist das Licht
- In My Dreams
- Frozen
- Erinnerung
- Love As A Symbol
- My Emptiness
- It´s Cold
- The Nights We Spent Together
- Mysterious Love
- The Gift
Den Namen der Band GIRLS UNDER GLASS habe ich schon mal irgendwo gehört, aber zu meiner Schande musste ich feststellen, dass sich ihre Musik bisher noch nicht, jedenfalls nicht wissentlich, zu mir durchgerungen hatte. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem ich zum ersten Mal das neue Album "Minddiver" in der Hand hielt.
Gespannt hörte ich mir nun also die Scheibe der doch schon seit 1990 existierenden Wave-Band an und war zugegebenermaßen beim ersten Durchlauf nicht gerade positiv überrascht, denn die Songs könnten ohne Schwierigkeiten in den Rock-Pop-Bereich eingeordnet werden.
Die Stimme des Sängers Zaphor im ersten Lied "As Time Goes By" eignet sich meiner Meinung nach eher für die höhere Tonlage und so wirkt der dunkle, brummige Sound mehr erzwungen als ruhig und harmonierend. Das Stück "Minddiver", dem die CD ihren Namen verdankt, hat schlichtweg Hitpotential. Fragwürdig dabei ist allerdings, ob man diesen Song durch die Stimmenverzerrung nicht auch unter WORLDS APART laufen lassen könnte.
Mir kommt es mehr oder weniger so vor, als hätte man es bei der Produktion der CD darauf angelegt, die Charts zu stürmen. Zweifellos könnte man jeden Track der CD im Radio rauf- und runterspielen lassen.
GIRLS UNDER GLASS wollten nie in die Gothic-Szene eingeordnet werden, obgleich das Vorgängeralbum "Equilibrium" bei weitem ruhiger, melancholischer und dennoch treibender war als das aktuelle Album und die alte CD hat auch mit Sicherheit eine andere Zielgruppe angesprochen, als GIRLS UNDER GLASS es mit "Minddiver" versuchen.
Und dennoch, auf der CD verbergen sich sehr viele erfolgversprechenden Songs. Die Coverversion des MADONNA-Hits "Frozen" ist der Wave-Band wahrlich gelungen und wird mit großer Wahrscheinlichkeit auch in den angesagten Clubs laufen. Mit der elektronischen Stimmvariierung ähnelt es zwar nur noch in Grundzügen dem Original, aber genau das sollte ein gecovertes Stück ausmachen, damit es keine gänzliche Kopie wird - Respekt!
Viele der Songs beginnen erst nach mehrmaligem Hören richtig zu wirken. Ein Beispiel dafür ist "Erinnerung". Das zuerst sehr popige Stück mit eingängiger Melodie verbirgt einen doch sehr tiefgründigen Text. Auch "Emptiness" erzielt eine solche Wirkung. Anfangs nicht sehr überzeugend, reißt er doch ziemlich schnell mit. Kleiner Tipp: Man muss die Anlage nur laut genug aufdrehen.
"It`s cold" und "Mysterious Love" ließen mich dagegen ziemlich kalt. Ähnlich wie beim ersten Track harmonieren die Stimmen nicht mit dem Rest des Songs und auch untereinander passt die Frauenstimme einfach nicht zu der des Sängers. Man kann es drehen und wenden wie man will, aber aus der Melodie hätte man mit Sicherheit mehr rausholen können.
Die Sängerin Lacasa del Cio verleiht in dem letzten Song "The Gift" dem Album "Minddiver" durch ihre klare Stimme kombiniert mit den treibenden elektronischen Klängen einen wahrlich gelungenen Schlusstrack.
Schlussendlich kann ich das neue Album von GIRLS UNDER GLASS trotz anfänglicher Zweifel nur weiterempfehlen. Man sollte sich auch von dem ersten Song nicht abschrecken lassen, denn die CD hat bei weitem mehr zu bieten. Eingefleischte Grufties wird die Scheibe vielleicht auch nach mehrmaligem Hören nicht mitreißen, aber die echten Wave-Fans, die GIRLS UNDER GLASS-Fans sowieso, sollten sich "Minddiver" nicht entgehen lassen oder zumindest mal reinhören und selber entscheiden.
Anspieltips: Minddiver, Frozen, Erinnerung, The Gift
Gothicparadise.de - Alke
- Redakteur:
- Gastautor