GLASGOW KISS - Down In Flames
Mehr über Glasgow Kiss
- Genre:
- Hard Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Eclipse Records
- Release:
- 12.12.2025
- Destiny
- Down In Flames
- On Your Own
- The Wall
- One Last Time
- Forsaken
- Those Wasted Years
- Put The Blame On Me
Starker Hard-Rock-Newcomer aus Norwegen.
Der Alternative Metal ist eines der Subgenres, die aktuell gerade richtig aufblühen und diverse Newcomer bereithalten. Da verwundert es auch nicht, dass die modernen Töne sich auch im Land des Black Metals immer größerer Beliebtheit erfreuen und mit GLASGOW KISS eine frische Truppe aus Norwegen mit dem Debütalbum "Down In Flames" antritt, um uns prägnante Songs über die Dualität des Lebens zu servieren. In recht kompakter Spielzeit geben uns dabei acht Tracks einen ersten Eindruck davon, was der Fünfer zu leisten im Stande ist.
Und das ist so einiges, denn schon der Opener 'Destiny' geht ordentlich nach vorne, lässt mich aber gleichzeitig direkt einmal die selbst gewählten Kategorisierung als Alternative Metal zweifeln. Den typischen Groove und die elektronischen Spielereien, die Vertreter dieses Genres gerne für kreative Ideen anzapfen, finde ich hier nämlich überhaupt nicht. Stattdessen servieren uns die Norweger modernen Hard Rock, der mich nicht selten an HALESTORM denken lässt. Dazu passt, dass Fronterin Charlotte Marlen Midtun stimmlich auch genügend Biss hat, um in den besten Momenten an Lzzy Hale zu erinnern und gleichzeitig über ein gutes Händchen für starke Hooklines verfügt, das den Song direkt zu einem Volltreffer macht. Die Gitarrenfraktion rundet die Sache mit fetten Riffs und ein paar coolen Leads ab, sodass am Ende einzig der etwas zu sterile Drumsound für minimale Ernüchterung sorgt.
Selbige hält aber nicht lange an, denn mit dem folgenden Titeltrack packt GLASGOW KISS einen faustdicken Hit aus, der so auch problemlos auf einem HALESTORM-Album hätte stehen können. Wieder gibt Charlotte dabei mit grandioser Gesangsleistung und einem fantastischen Refrain den Takt vor, während die Kollegen an der Sechssaitigen in 'The Wall' dann auch mal ein ordentliches Riff-Pfund vorlegen dürfen. Da die Nummer aber nicht nur mit coolen Gitarren auftrumpft, sondern auch mit einer melancholischen Gesangsmelodie punktet, haben wir es hier für mich mit dem zweiten großen Höhepunkt der Platte zu tun. Melancholie bleibt dann auch für 'One Last Time' ein gutes Stichwort, wobei die Norweger in dieser Ballade gekonnt die Kitschgefilde vermeiden und gerade im härter aufspielenden Refrain für mächtig Gänsehaut sorgen. Trotzdem bleibe ich dabei, dass der Fünfer in den flotteren Momenten seine Stärken besser ausspielen kann, was 'Forsaken' und 'Those Wasted Years' im Schlussspurt noch einmal eindrucksvoll unter Beweis stellen.
Ja, so geht moderner Hard Rock! Die Refrains sitzen, die Produktion ist mit Ausnahme des Schlagzeugs amtlich und vor allem das kompakte Songwriting punktet mit großer Hit-Ausbeute. Zum echten Klassiker fehlen dann für mich eigentlich nur ein paar mehr Glanzpunkte der Gitarrenfraktion, denn abseits von 'The Wall' klingen die Riffs der Herren Daniel Anker-Goli und Sveinung Sveen manchmal doch etwas vorhersehbar und sind nicht auf Augenhöhe mit der grandiosen Gesangsleistung. Aber ein bisschen Luft nach oben muss für das Zweitwerk ja noch bleiben und auch in der aktuelle Form ist "Down In Flames" ein Debüt, das man unbedingt einmal gehört haben sollte.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs


