GLASS HAMMER - Perilious
Mehr über Glass Hammer
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Arion / Just For Kicks
- Release:
- 23.10.2012
- The Sunset Gate
- Beyond They Dwell
- The Restless Ones
- They Cast Their Spell
- We Slept, We Dreamed
- The Years Were Spend
- Our Foe Revealed
- Toward Home We Fled
- As The Sun Dipped Low
- The Wolf Gave Chase
- We Fell At Last
- In That Lonely Place
- Where Sorrows Died And Came No More
Ruhiger, gediegener Prog ohne Überraschungen.
Einen naheliegenden Vergleich räumen wir gleich mal aus dem Weg: Ja, GLASS HAMMER klingen stark nach YES. Ein offensichtlicher Faible für die 70er Heroen ist zweifellos hörbar, und da Sänger Jon Davidson sogar tatsächlich YES-Frontmann geworden ist, allerdings ohne GLASS HAMMER aufzugeben, sind die Parallelen natürlich nicht zufällig entstanden. Das geht auf Kosten der Eigenständigkeit, andererseits sind YES unter Prog-Fans ja auch keine ganz kleine Hausnummer, sodass man sich schlechter verneigen könnte.
GLASS HAMMER veröffentlichen mit schöner Regelmäßigkeit Alben, die alle immer einen gewissen Qualitätslevel halten. Das ist natürlich auch auf "Perilious" nicht anders. Die Musiker sind als solche wie auch als Komponisten zu erfahren, um totalen Unsinn zu produzieren, und so ist es kein Wunder, dass das neue Werk so ziemlich alles ist, nur nicht gefährlich, wie der Albumtitel uns glauben machen möchte. Der Hintergrund ist, dass sich eine lose Story durch das Album zieht, und dieses Thema befasst sich mit dem Tod und der Sterblichkeit.
Ein sicher vielschichtiges Thema, an dem sich schon viele Bands versucht haben. Unglücklicherweise eines, dass GLASS HAMMER nur bedingt zu Gesicht steht. Der leichte, luftige Progressive Rock der Buben verströmt eher positive Gefühle und Fröhlichkeit, eine warme Brise denn des Todes kalten Hauch. Wenn man diesen Widerspruch zwischen Anspruch, Texten und der dazugehörigen Musik einmal erkannt und akzeptiert hat, funktioniert "Perilious" durchaus gut. Die gefälligen, verhältnismäßig eingängigen und mit hohem Gesang versehenen Songs, die niemals ausufern, sind angenehm und lassen das Album schön in nostalgischer Muße fließen. Was allerdings fehlt sind Akzente. Neben YES höre ich gelegentlich frühe GENESIS heraus wie in 'We Slept We Dreamed', aber ansonsten bewegt man sich auf einem schmalen Grat des Wohlfühlprogs, der relativ spannungsarm ist. Und dass trotz diverser kurzer Instrumentale, die durchaus einmal aufschauen lassen, sich aber ebenfalls in dem selbst gesteckten Korsett gefangen sehen. Das mag bewusst so gewählt sein, da das besagte Konzept auch dazu führt, das musikalische Themen wieder und wieder aufgegriffen werden, aber es sorgt eben nicht gerade für Abwechslung.
"Perilious" ist ein nettes Album für Prog-Fans, die sicher ihre Freude daran haben werden, während der Gelegenheits-Prog-Hörer sicher bessere Werke finden kann, um seinem Drang nach Notenopulenz nachzugehen. Ich denke, das Album wird ein nur seltener Gast in meinem CD-Player sein, und so kann ich ihm, gleichgültig wie schön und angenehm jeder einzelne Song ist, wenn ich ihn einzeln höre, nicht mehr als Mittelmaß attestieren. YES-Fans dagegen müssen natürlich sofort zuschlagen.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger