GLASYA - Fear
Mehr über Glasya
- Genre:
- Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Scarlet Records
- Release:
- 24.10.2025
- Fear
- Hunt Of The Haunted
- In Debris
- Stuck In A Cobweb
- Glimpse Of Memory
- Rising Wildfire
- In A Flooding Room
- The Cold Of Dark
- Rescue
- The Confrontation
- In Your Haven
- The Ultimate Challenge
- Overcoming
- No Teu Abrigo
NIGHTWISH-Klon oder Symphonic-Metal-Hopefuls?
Eigentlich macht es keinen großen Spaß, eine Platte in Frage zu stellen, die aus handwerklicher und produktionstechnischer Sicht weitestgehend tadellos ist. Doch das dritte Album der portugiesischen Symphonic-Metaller von GLASYA lässt herbe Zweifel daran, dass die Band beim Songwriting wirklich große Anstrengungen unternommen hat, sich von der breiten Masse des Genres zumindest so weit zu distanzieren, dass auch mal etwas eigenes dabei herumkommt. Einen uneingeschränkten NIGHTWISH-Klon hört man auf "Fear" zwar nicht, müsste man aber mal filtern, welche Elemente bei den Finnen keinen Platz finden könnten, wäre das Resultat wohl ein leeres Notenblatt - und das macht die neue Scheibe dann in der Tat zu einer zwiespältigen Angelegenheit.
Auf der einen Seite lässt sich nämlich absolut nicht leugnen, dass vom Gesang über die Melodien bis zu den finalen Hooklines alles in bester Ordnung ist. Frontdame Eduarda Soeiro hat lange Zeit in einer NIGHTWISH-Coverband mitgemischt und kann ihre Einflüsse auch kaum verleugnen, bringt aber auch das Stimmvolumen mit, dass es braucht, um mit Ladys wie Tarja Turunen oder Floor Jansen mitzuhalten. Ihre Sidekicks konstruieren melodische, manchmal dezent angeproggte und enorm opulente Instrumentalvariationen, die sich wunderbar mit dem hohen Gesang vermischen und den einen oder anderen Hit offenbaren. Und auch in Sachen Vielseitigkeit ist bei GLASYA ein Trumpf zu verorten: Die Band schafft es problemlos, die Spannung über knapp 70 Minuten aufrechtzuerhalten, ohne sich dabei allzu sehr zu wiederholen - auch das will erst einmal geschafft sein. Warum also Bedenken äußern?
Nun, es ist ja bereits angeklungen, dass der Eigenanteil am Songwriting der Portugiesen verschwindend gering ist und sich das Gros des neuen Materials auf einem arg vertrauten, sehr bekannten Fundament gründet, das grob den Stoff der ersten drei NIGHTWISH-Alben umspannt. Das mag aus der externen Perspektive stark vereinfacht klingen, schließlich müssen die Nordeuropäer eigentlich immer als Vergleich hinhalten, wenn es um symphonischen Melodic Metal mit weiblichen Vocals geht. Hier sind die Parallelen allerdings sehr, sehr prägnant und womöglich auch ein Stolperstein auf dem Weg zur kreativen Eigenständigkeit. Das 'Problem' ist aber, dass die Südeuropäer einen verdammt guten Job machen und viele der besagten Einschnitte prima kompensieren können. Dass Liebhaber des Genres hier blind zuschlagen können, ist daher auch gesetzt - und dennoch: Interessant wäre, einmal zu hören, wie GLASYA klingen würde, wäre die Band nicht ständig von diesen Fremdanteilen umgarnt!
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Björn Backes


