GLYDER - Glyder
Mehr über Glyder
- Genre:
- Classic Rock
- Label:
- Rock Inc./Pain Inc.
- Release:
- 02.06.2006
- Colour Of Money
- PUP
- She's Got It
- Saving Face
- One For The Lost
- Stargazer
- You Won't Bring Me Down
- Takin' Off
- Die Or Dance
- Neutral Coloured Life
Wenn eine junge Band ihr Debüt-Album bei dem Starproduzenten Chris Tsangarides (JUDAS PRIEST, THIN LIZZY u. a.) aufnehmen kann und mit Lobeshymnen bekannter Leute aus dem Rockbusiness, wie z. B. Jeff Waters, John Sykes oder Dave Anderson überschüttet wird, müsste diese Band auch etwas Besonderes sein.
Nach Durchhören des Debüts kann ich das auch bestätigen. In klassischer Rockformation mit singendem Bassisten und Doppelaxt heben sich die Iren von GLYDER vor allem damit ab, dass sie nicht überproduziert und doch professionell und frisch klingen. Hier dominieren nach vorne gehende Hardrockriffs sowie zweistimmige Gitarrenleads, über denen der eingängige in mittlerer Tonlage liegende Gesang von Tony Cullen liegt.
Auch wenn von GLYDER laut Bandinfo Bands wie THIN LIZZY, RORY GALLAGHER, JIMI HENDRIX und LED ZEPPELIN in jungen Jahren gecovert wurden, so sticht besonders aufgrund des Gesangsstils von Tony und der teilweise zweistimmigen Leads der Vergleich mit THIN LIZZY sofort angenehm ins Ohr. Tonys Gesangsweise ist sehr gut verständlich im leicht durchscheinenden irischen Akzent sowie nicht zu rotzig und erinnert besonders in Textzeilen wie "...I am a soldier now – sent to war..." (aus 'Die Or Dance') oder "The day breaks..." (aus 'Neutral Coloured Life') frappierend an Phil Lynott. Auch die Eigenschaft manchmal mehr Silben unterbringen zu wollen als die Melodie eigentlich hergibt, ruft ein weiteres Mal Phil Lynott in Erinnerung. Das Entscheidende ist allerdings, dass die junge Band GLYDER es trotzdem schafft, kein THIN LIZZY-Klon zu sein, auch wenn das nicht weiter schlimm wäre. Zwar gibt es viele Parallelen zu THIN LIZZY, dennoch klingen GLYDER etwas härter und überzeugen gerade durch ihre Frische und Unbekümmertheit. Für mich verstreut die Musik einfach gute Laune und ein gewisses Freiheitsgefühl, was man wirklich nur noch von wenigen Produktionen in der heutigen Zeit sagen kann.
Da alle Songs absolut livetauglich sind und dementsprechend aufgenommen worden sind, braucht man sich wohl über die Live-Qualitäten keine Gedanken zu machen, zumal John Sykes verlauten ließ, GLYDER seien der beste Toursupport von THIN LIZZY gewesen. Auch wenn in den knapp 40 Minuten Spielzeit nur wenige durchschnittliche Nummern sind – Ausfälle gibt es keine, so hat GLYDER auf alle Fälle schon jetzt einen festen Platz in der Sparte klassischer Rock/Hardrock verdient. Nach so einem verheißungsvollen Start wird man wohl auch in Zukunft noch einiges von den Jungs hören.
Anspieltipps: Colour Of Money, PUP, Stargazer, Die Or Dance, Neutral Coloured Life
- Redakteur:
- Tilmann Ruby