GOAT SEMEN - Fuck Christ
Mehr über Goat Semen
- Genre:
- Black/Death Metal
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Hells Headbangers
- Release:
- 26.07.2024
- Midnight Worship
- Los Ojos De Judas
- Fuck Christ
- Heed The Call
- Prophets Of Hell
War-Metal-Kult!
Dafür, dass die Peruaner GOAT SEMEN sich erst 2000 gründeten, haben sich die Jungs einen ordentlichen Kultstatus in der War-Metal-Szene erarbeitet, das 2003er Demo gehört definitiv zu den Genreklassikern. Auch 21 Jahre und einige weitere Demos, Splits, Livealben, jedoch nur ein Studioalbum später, gibt es mit der recht provokant betitelten EP "Fuck Christ" neuen Stoff für Fans und Freunde der Band und des War-Metal-Sounds allgemein.
Wer etwas mit dem Genre im Allgemeinen und der Band vertraut ist, wird wissen, dass man innerhalb der vorliegenden 18 Minuten nichts Anderes als Geschrote, Gerumpel und ein gediegenes Maß an Chaos erwarten darf. Unbedarfte Ohren dürften hier wohl gar nicht durchsteigen und diese Art des gewalttätigen Metals nach wenigen Sekunden wieder ausmachen. Geübte Ohren demgegenüber merken schnell, dass sich in dieser Black/Death-Attacke auch eine gehörige Portion klassisch-südamerikanischen Thrashs der Marke SARCOFAGO versteckt, während auch Parallelen zu den Landsmännern ANAL VOMIT nicht von der Hand zu weisen sind. Alles, was brachial und brutal ist, weben die vier Protagonisten in ihren extremen Stil, legen dabei keinen Wert auf Kommerzialität oder irgendwelche Mainstream-Anbiederungen, knüppeln alles nieder, was ihnen entgegenkommt und hinterlassen Schutt und Asche. Besonders hervorzuheben ist Erick Neyra mit seinen chaotisch vorgetragenen Vocals, die diese Band und die Veröffentlichung im Besonderen zu etwas Großartigem machen. Dieser keift und brüllt sich in den fünf Tracks amtlich die Kehle aus dem Leib und steigert sich wieder und wieder in einen Rausch, in dem die Worte sich überschlagen und er gar scheinbar versucht die anderen Bandmitglieder an ihren Instrumenten zu überholen. Besonders in 'Les Ojos De Judas' ist diese Art der Vokalgesaltung ausgesprochen mitreißend, da der Sänger hier in seiner Landessprache keifen darf und so das Ergebenis noch finsterer, aggressiver und brutaler klingt.
Songtechnisch gibt es zunächst vier durchgehend flotte War-Metal-Attacken, die eigentlich keinen Fan des Genres ruhig lassen dürften, wobei besonders der Titeltrack mit dem eingängigen Riffing im Refrain glänzt und diese Veröffentlichung länger in der Hirnrinde festhält. Als Abschluss fungiert das im Vergleich etwas längere 'Prophets Of Hell', in der düstere und schleppende Doom-Parts eingebaut werden und zwar nicht nur zum Zweck der Abwechslung, sondern auch zur Beschwörung einer ganz eigenen Atmosphäre, die durch die verschiedenen Vocal-Spuren, die in dem Song zu hören sind, verstärkt werden. Hintenraus endet auch der letzte Song in einem bestialischen inferno, was diese grandiose EP rund abschließt. Dabei ist es auch kein großes Problem, dass man hier gerade einmal 18 Minuten geboten bekommt, da die Qualität mehr als stimmt. Da können die Peruaner gerne auch weiterhin EPs dieser Länge veröffentlichen und die Fans dürften glücklich sein!
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Kenneth Thiessen