GOD DETHRONED - Ravenous
Mehr über God Dethroned
- Genre:
- Death Metal
- Swallow The Spikes
- The Poison Apple
- Villa Vampiria
- Consumed By Darkness
- The Mysteries That Make You Bleed
- The Iconoclast Deathride
- The Crown For The Morbid
- Ravenous
- Autumn Equinox
- Winter Campaign 2002
- Evil Dead
Yeah! Nach fast zwei Jahren Sendepause melden sich die Ultrabrutalos aus Holland mit „Ravenous" eindrucksvoll zurück. Mit dem ’99er-Werk „Bloody Blasphemy" hatte man mächtigst Staub aufgewirbelt in der Death/Black-Metalszene, konnte sich durch Liveperformances, die noch viel energiegeladener als das ohnehin bärenstarke Album waren, sehr schnell einen Namen in einer Szene machen, die - bis auf wenige feste Größen - nicht allzuviel vom Begriff „Beständigkeit" hält.
Nun, die Konkurrenz hat beileibe nicht geschlafen in der Zeit, in der das Quartett exzessivem Touring nachging: Bei den Deathern veröffentlichten CANNIBAL CORPSE ihr bestes Album, MORBID ANGEL gehören, zwar etwas langsamer, aber immer noch ultrakrank, mit zu den Flaggschiffen, und mit NILE, THE CROWN oder THE FORSAKEN hat man neue und verdammt ernstzunehmende Rivalen bekommen, während bei den geschminkten Teufelsanbetern zum Bleistift IMMORTAL einen weiteren Hammer rausgehauen haben. Kein leichtes Unterfangen also für GOD DETHRONED, wenn man diese Position wieder erreichen will.
Mit „Ravenous" haben die Jungs um Frontglatze Henri Sattler aber die besten Karten, der versammelten Gemeinde zu beweisen, dass es sich bei ihnen auf keinen Fall um eine Eintagsfliege gehandelt hat. Das neue Album ist die logische Konsequenz aus den Vorgängern, man hat es tatsächlich fertiggebracht, eine Scheibe abzuliefern, die von vorne bis hinten zu begeistern vermag. Und das nicht mit vierzig Minuten reinem Durchgeknüppel, sondern mit durchdachtem Songwriting und einem gewissen Abwechslungsreichtum, welches die stilistische Bandbreite von bolzenden Blastspeed-Parts bis hin zu melodischen Gitarrenparts im Midtempo abdeckt, am besten nachzuhören beim famosen Opener ‘Swallow The Spikes".
„The Iconoclast Deathride" hingegen ist ein für GOD DETHRONED-Verhältnisse relativ langsamer Song, der nach dem ersten Hören sofort im Gehörgang hängenbleibt (Sozusagen das ‘Boiling Blood’ von „Ravenous") und mit einer Dezent im Hintergrund gehaltenen Kirchenorgel in Verbindung mit den deutlich antichristlichen Texten (Auszug: „...and with the blood of Christs I quench my thirst") eine makabere Atmosphäre schafft.
Ziemlich kurze Songs und gleich zwei sich die Seele aus dem Leib geifernde Grunzer, Gitarrist und Bandleader Henri sowie Bassist Beef sind die letzten Gründe, die das Aggressivitäts-Barometer schlussendlich wieder auf 10 ausschlagen lassen und „Ravenous" zu einem echten Hammer vorm (gehörnten) Herrn macht.
Zusätzlich gibt’s noch Coverversionen von DEATH und MACABRE END, wobei ‘Evil Dead" besonders viel Spass macht.
Über die offensichtliche religiöse Einstellung der Band kann man zwar lang und ausgiebig diskutieren, ich persönliche halte sie für deutlich übertrieben, die Jungs entfachen auch ohne solche Songtexte einen musikalischen Flächenbrand und hätten es somit nicht nötig, ca. 379 Mal über das Abschlachten von Christen zu gröhlen, aber letztendlich ist „Ravenous" mit oder ohne dieser Attitude ein geiles Album geworden. Punkt.
Anspieltipps: Swallow The Spikes, The Ionoclast Deathride, The Crown For The Morbid
- Redakteur:
- Rouven Dorn