GOJIRA - Magma
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2016
Mehr über Gojira
- Genre:
- Modern Progressive Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Roadrunner/Warner Music
- Release:
- 17.06.2016
- The Shooting Star
- Silvera
- The Cell
- Stranded
- Yellow Stone
- Magma
- Pray
- Only Pain
- Low Lands
- Liberation
Kein zweites "L'Enfant Sauvage". Zum Glück.
Wenn eine Band ein Referenzwerk erschafft, kann man zu Recht von einem Meilenstein sprechen. Genau das ist "L'Enfant Sauvage", das letzte Album von GOJIRA. Das ist nun bereits vier Jahre her und es hat sich anscheinend viel getan bei den Franzosen: Eine klare Struktur, aufgeräumte Arrangements, hauptsächlich Klargesang und atmosphärische Mid-Tempo-Songs habt ihr bisher nicht mit GOJIRA in Verbindung gebracht? Dann schnallt euch an, denn ein zweites "L'Enfant Sauvage" ist "Magma" nicht geworden - und das ist gut so! Doch dazu später mehr. Wer jedoch genau das erwartet, wird anfangs wohl enttäuscht werden, zumindest aber überrascht, ob positiv oder negativ, ist dabei gar nicht klar. So erging es mir zumindest. Und was soll ich sagen? Mittlerweile habe ich "Magma" verstanden, akzeptiert und es vergeht kaum ein Tag, ohne "Magma" - ein Titel, der das musikalische Geschehen kaum besser beschreiben könnte: Gewaltig, gefährlich, majestätisch und erhaben.
Bereits der Opener 'The Shooting Star' macht deutlich, dass GOJIRA anno 2016 nach der Devise geht "weniger ist mehr". Trotzdem ist "Magma" alles andere als simpel. Zu jeder Zeit wird man Ohrenzeuge beeindruckender Musikalität, die nicht allein durch Virtuosität, sondern durch Dynamik punktet. Die sehr natürlich belassene Produktion unterstreicht das Erlebnis, was ein großer Pluspunkt des Albums ist.
'Silvera' und 'Stranded' sind zwei große Hits, die "Magma" herbergt. 'The Cell' ist mit seiner chaotischen Polyrhythmik die vielleicht "typischste" GOJIRA-Nummer auf dem Album. Der Titeltrack lässt dann alles Bisherige verglühen, man kann die hypnotisierende Hitze quasi auf der Haut spüren. Atmosphäre pur. Ähnlich gestrickt ist 'Pray', wenn auch der weitere Verlauf explosiver ist. Definitiv eine heiße Nummer! 'Only Pain' begeistert wiederum durch tolle Gesänge Duplantiers, die sowieso eine konstante Säule sind. 'Low Lands' läutet das Album aus, wie es anfing: Mit (überraschend viel) Atmosphäre und ganz klarem Songwriting, das immer einen roten Faden verfolgt. Das abschließende 'Liberation' hätten sie sich aber ganz ehrlich verkneifen können, das Geklimper ist fast schon peinlich.
"Magma" ist ein Album, mit dem ziemlich sicher kaum ein GOJIRA-Anhänger gerechnet hätte. Es ist aber genau der richtige Schritt, den das Quartett, nach dem alle Grenzen zuvor ausgelotet wurden, gegangen ist.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke