GRá - Lycaon
Mehr über Grá
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Avantgarde Music
- Release:
- 13.01.2023
- White City Devil
- Flame Of Hephaestus
- Torn Asunder
- Lycaon
- Chariots Of Fire (Bathory Cover)
- Ett Avskedsbrev
- Brännmärkt
- Jaws Of The Underworld
Black 'n' Roll!
Jüngst ließ ich in meinem Artikel zu den besten Alben des Jahres 2022 verlauten, dass Heljarmadr (DARK FUNERAL) für mich zurzeit die beste Stimme im Black Metal-Kosmos besitzt. So konnte ich "Lycaon", das vierte Album eines Projektes, in welchem er auch als Sänger mitwirkt, natürlich nicht ungehört lassen. Und was kann ich über den Langspieler anderes sagen, als dass er verdammt nochmal gut gelungen ist.
Vorsicht ist jedoch geboten, denn GRÁ ist nicht gleich DARK FUNERAL. Beide spielen Black Metal, doch verschiedene Sorten dieses Stils. Legen zweitere erst ab einem Tempo von 200 BPM richtig los, so lässt sich GRÁ gut mit Bands wie KHOLD oder TULUS vergleichen. Hier wird nämlich ganz cooler Black Metal mit ganz viel Groove geboten, der noch viel Inspiration aus der ersten Welle des Black Metal zehrt. Das zeigt sich natürlich ganz besonders im BATHORY-Cover 'Chariots Of Fire', was den schnellsten Track auf dem gesamten Album darstellt. Jedoch beweist man auch mit den beiden Black 'n' Roll-Nummern 'White City Devil' und 'Torn Asunder', was es heißt, solche Songs mitreißend zu gestalten. Die Riffs sind einprägsam und melodisch und hätten auch genauso gut in den 80ern in der aufkeimenden Black Metal-Szene geschrieben werden können.
Unter den acht Tracks finden sich auch zwei, die etwas länger daherkommen. So, präsentiert man sich mit dem Titeltrack und 'Brännmarkt' von einer eher episch, doomig-schleppenden Seite, was der Band außerordentlich gut zu Gesicht steht. Mit 'Et Avskedsbrev' hat man dann auch noch eine absolut unwiderstehliches Groove-Monster im Gepäck und bei 'Flame Of Hephaestus' darf auch noch das Tempo zwischendurch etwas angezogen werden.
Insgesamt ist das vierte Album der Schweden wirklich gelungen und abwechslungsreich geworden und geht nicht jedem Trend nach, der in der schwarzen Szene aktuell so für gut befunden wird. Auf "Lycaon" finden sich wenig kalte Gitarrenklanglandschaften und auch keine sphärischen Keyboards. Hier findet gekonnt ein Rückbezug zur ersten Welle des Black Metal statt. Hier regiert Groove und Dreck à la VENOM, BATHORY und HELLHAMMER.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Kenneth Thiessen