GRAND MAGUS - Iron Will
Mehr über Grand Magus
- Genre:
- Doom
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Rise Above Records / Soulfood
- Release:
- 13.06.2008
- Like The Oar Strikes The Water
- Fear Is The Key
- Hang
- Iron Will
- Silver Into Steel
- The Shadow Knows
- Self-Deceiver
- Beyond Good And Evil
- I Am The North
Die Schwedischen Doomsters kommen zurück und schmieden wieder ein heißes Stück Metal. Aber das erwartete Highlight bleibt aus, sodass GRAND MAGUS weiterhin nur im Underground beliebt sein werden.
Mittlerweile können die Schweden von GRAND MAGUS ja mit einer beachtlichen Reputation aufwarten. Das liegt sicherlich vor allem daran, dass sie etwas machten, was einfach so unkommerziell war wie lindgrüne Lederjacken. Total old school und ohne Rücksicht auf Kritik zollte man dem Doom alle Ehre und fand natürlich die üblichen Verdächtigen als Fans, die beim ersten Ton einer an die Zeit ungefähr zwischen der Gründung von SAINT VITUS und der Veröffentlichung des letzten BLACK SABBATH-Albums liegenden Scheiblette reflexartig "Kult!" schreien. So etwas funktioniert für eine Scheibe, auch mal für zwei, aber irgendwann möchte man als Künstler ja doch eine gewisse Weiterentwicklung sehen, neue Fans, höhere Verkaufszahlen. Bleibt die Frage: Muss man etwas ändern, und wenn ja, was?
Müssen muss man anscheinend gar nichts. "Iron Will" ist bereits ihre vierte Scheibe, und der Stil hat sich verfeinert, ohne jedoch großartig vom einmal eingeschlagenen Pfad abzuweichen. Der Große Zauberer hat sich zwar etwas von der reinen Doom-Lehre entfernt, speziell im ersten Teil der Scheibe, wo BLACK SABBATH zwar um die Ecke lugen, aber wenigstens nicht zu dumpf kopiert werden. Denn hier gibt es auch mal kernige Stücke, die treibend und melodisch so eine Art Doom 'n' Roll kreieren. Dazu passt die gute Stimme von Sänger JB, der hauptsächlich bei den SPIRITUAL BEGGARS das Mikro traktiert. Aber im zweiten Teil weiß man wohl offensichtlich, was man den Fans der ersten Stunde schuldig ist und beschwört Gut, Böse, Schatten und den Norden, je nach dem, was für das Verhängnis gerade herhalten kann.
Dabei zeigt es sich deutlich, dass die Musik und die Riffs zwar ausgezeichnet funktionieren, aber unglaublich unoriginell sind. Da hat man wirklich jedes Zucken der Gitarre schön x-mal gehört, und dass die Songs an CANDLEMASS (speziell 'Self-Deceiver', bei dem man ständig auf Messiah Marcolins Einsatz wartet), SAINT VITUS und TROUBLE erinnern, ist in diesem Fall nicht notwendigerweise ein Lob, sondern weist einmal mehr darauf hin, wer sich von "Iron Will" weiterhin angesprochen fühlen darf. Für diese Zielgruppe müssen die GRAND MAGUS-Jungs auch keine Virtuosen sein, möglicherweise schmunzeln diese Fans auch über die drei Minuten Stille vor dem musikalisch völlig überflüssigen Ende der CD, aber wenn man einen Schritt zurücktritt, sieht man eine gut gemachte, aber auch schon tausendmal gehörte Retro-Metal-Scheibe, die ein paar Durchläufe lang Spaß macht und dann Staub ansetzen wird. Selbst wenn einige Songs durch gute Refrains auffallen, die man allerdings in 'Fear Is The Key' und 'Silver Into Steel' auch gerne ein, zweimal weniger hätte singen können, bleibt einfach eine mittelmäßige Scheibe mit genretypischen Texten, die einfach Metal ist. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Fazit: Im Vergleich zu den Vorgängern ist das Werk nicht schlecht, und die leicht erhöhte Geschwindigkeit gepaart mit einer kleinen Prise Kommerzialität steht ihnen auch gut zu Gesicht. Den Weg hinweg vom "Standard-Kult" hin zu einer musikalisch relevanten Metalband hat GRAND MAGUS aber noch vor sich.
Anspieltipps: Like The Oar Strikes The Water, Iron Will, The Shadow Knows, Self- Deceiver, I Am The North
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger