GRAND MAGUS - Wolf God
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2019
Mehr über Grand Magus
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 19.04.2019
- Gold And Glory
- Wolf God
- A Hall Clad in Gold
- Brother Of The Storm
- Dawn of Fire
- Spear Thrower
- To Live And To Die In Solitude
- Glory to the Brave
- He Sent Them All To Hel
- Untamed
Rückkehr in die erste Liga gelungen!
Die neunte Runde der Schweden GRAND MAGUS steht uns mit "Wolf God" ins Haus. Und ich war mehr als nur gespannt, denn der direkte Vorgänger "Sword Songs" war sowohl in der allgemeinen Wahrnehmung als auch in meinem subjektiven Hörempfinden die erste schwächere Scheibe seit der Umschulung vom Stoner Doom zum epischen Heavy Metal. Ob sich die Jungs wieder zu höheren Qualitätsweihen aufraffen würden? Das großartige Artwork von Anthony J. Roberts (unter anderem auch für URFAUST tätig) macht Hoffnung, das flötende Intro im ENSIFERUM-Stil eher Angst.
Dann aber die erste kleine Erlösung: Der Titeltrack bietet genau die Form von stampfenden Heavy Metal, die wir uns alle erhofft hatten. Der superdruckvolle Sound ist transparent, JB Christoffersson (phasenweise ja auch bei den SPIRITUAL BEGGARS aktiv) singt großartig. Die Tendenz ist also positiv und kann mitnehmen, übrigens nicht nur im ersten Hördurchlauf, sondern auch nach einigen Runden. 'A Hall Clad In Gold' ist etwas flotter, bleibt aber stampfig. 'Brother Of The Storm' erinnert dann eher an die teils lahmen Nummern des Vorgängers und ist ein erster Durchhänger. Mit 'Dawn Of Fire' geht es dann aber stark weiter, die Jungs sind in den epischen Momenten am besten. 'Spear Thrower' ist dann sogar ein richtig fieses Ding, das dich unerwartet von hinten erwischt. Da flitzt ein Song raus, den man so bei GRAND MAGUS nicht erwartet hätte. Aber die Überraschung tut hier definitiv gut, das flottere Schlagzeugspiel sorgt für einen neuen Spannungsfaktor. Weiter geht es mit 'To Live And To Die In Solitude', eine gute Nummer. Aber besser wird es mit 'Glory To The Brave', keinem HAMMERFALL-Cover, sondern einem absolut bandtypischen Highlight, mit feinem Basslauf und coolem Drumsound. Da auch der Schlussspurt mit 'He Sent Them All To Hel' gut eingeleitet wird, kann man sich beim starken Abschluss 'Untamed' grinsend zurücklehnen und merken: GRAND MAGUS ist wieder da. Die Form passt wieder.
Mit 'Brother Of The Storm' hat die Scheibe nur einen kleineren Durchhänger, dafür wurde die Abwechslung größer. Das Artwork ist ebenso genial wie die Produktion. Im Grunde gibt es für GRAND MAGUS momentan nur ein kleines Problem - die Amerikaner von VISIGOTH haben 2018 mit nahezu identischem Stilmix ein noch stärkeres Album eingespielt und unter die Leute gebracht. Die einstige Kopie ist mittlerweile stärker als es das Original momentan selbst ist, und das trotz deutlicher Qualitätssteigerung zum Vorgänger. Das soll aber natürlich "Wolf God" nicht madig reden. Wir haben es hier mit einem wirklich guten traditionellen, episch angehauchten Metal-Album zu tun. Fans der einstigen Doomer-Tage machen eh schon lange einen Bogen um die Jungs, alle anderen greifen wieder zu und stellen sich ein starkes Scheibchen in die Sammlung.
Anspieltipps: A Hall Clad In Gold, Spear Thrower, Glory To The Brave.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Jonathan Walzer