GRAVE - As Rapture Comes
Mehr über Grave
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Century Media
- Release:
- 24.07.2006
- Intro - Day Of Reckoning
- Burn
- Through Eternity
- By Demons Bred
- Leaving The Dead Behind
- Unholy Terror
- Battle Of Eden
- Epic Obliteration
- Them Bones
- As Rapture Comes
Beim Aufräumen meines CD-Schrankes habe ich letztens mal festgestellt, dass ich tatsächlich den gesamten Backkatalog von GRAVE besitze. Bei einer Band, die trotz kurzer Pause Ende der Neunziger seit Beginn schon sechs CDs, eine EP und ein Live-Album herausgebracht hat, also eine Menge Holz. Warum das komisch ist? Nun, ich würde mich selber nicht als echter GRAVE-Fan outen, obwohl ich speziell Alben wie "Soulless" und die Comeback-Scheibe "Back From The Grave" sehr schätze. Und deswegen war mir bisher auch nicht bewusst, dass ich mal eben einen Hunderter für diese Schweden ausgegeben habe. Aber der war auch gut angelegt...
Auf GRAVE ist nämlich im Grunde genommen immer Verlass. Ähnlich wie ihre Landsmänner von UNLEASHED und (mit kleinen Ausnahmen) ENTOMBED haben die Jungs um Ola Lindgren immer Alben mit dem Prädikat "da weiß man, was man hat" veröffentlicht. Berechenbar ist das Quartett daher auf jeden Fall, aber solange man sich kompositorisch dennoch immer steigern kann, ist das durchaus legitim. "As Rapture Comes", das neue Studioalbum der Schweden, ist daher auch gänzlich frei von Überraschungen und liefert auf den ersten Blick auch nur solide skandinavische Old-School-Todesblei-Kost mit einigen technischen Aha-Momenten. Näher betrachtet ist dieses Teil aber ein absolutes Prachtstück und nach dem eben erwähnten Comeback-Album der vielleicht sogar beste Release der Bandgeschichte. In Songs wie dem eröffnenden Brecher 'Burn' oder beim kompromisslos vorantreibenden 'Battle Of Eden' rollt die Todeswalze unaufhaltsam und plättet alles, was sich ihr in den Weg stellt. Und sollte dennoch etwas stehen bleiben, wird es von der Super-Abrissbirne 'Unholy Terror' in Grund und Boden gestampft.
Obwohl das erhöhte Tempo beim ersten Durchgang schon sehr deutlich auffällt, zeigen GRAVE auch ihre gewohnten Stärken im Bereich der fiesen, doomigen Death-Riffs. Sowohl 'Living The Dead Behind' als auch das superbe Titelstück schlagen in diese Kerbe und zermürben so manch nervenschwachen Weichling. In diesen Nummern klingen GRAVE so richtig böse und gequält, können diese Emotionen aber auch bestens für die sehr brutale Wirkung ihrer Songs ausnutzen, ähnlich wie im galoppierend voranschreitenden 'Through Eternity'. Das Paradestück von "As Rapture Comes" ist allerdings eine Fremdkomposition, und zumindest da sorgen GRAVE für eine faustdicke Überraschung. Nicht etwa Stoff aus dem Death-Metal-Sektor wird verwertet, sondern das bekannte ALICE IN CHAINS-Stück 'Them Bones', welches die Schweden hier verdammt fett in ihren Sound integriert haben. Für solche Momente muss man die Band einfach lieben, und wegen solcher Momente besitze ich dann auch den gesamten Katalog, schließlich war das Niveau der Releases schon immer gut. Und mal ehrlich: bei solch starkem Material muss man einfach zum Fan dieser Gruppe werden, das habe jetzt auch ich erkannt.
Bands wie UNLEASHED und OBITUARY haben vor kurzem noch mächtig vorgelegt, GRAVE setzen noch mal einen drauf. Anhänger der alten Todesblei-Schule werden hier ganz hart in die Pflicht genommen.
Anspieltipps: Burn, Living The Dead Behind, Battle Of Eden, Them Bones, As Rapture Comes
- Redakteur:
- Björn Backes