GRAVE DESECRATOR - Sign Of Doom
Mehr über Grave Desecrator
- Genre:
- Black / Death / Thrash Metal
- Label:
- Ketzer Records / TWS
- Release:
- 06.06.2008
- Sign Of Doom
- Revelations (Of The Beast)
- Faces Of Apocalyptic Battle
- Christ's Blood
- Carnal Obsession
- Midnight Sinner
- Rise To Destruction
- Cursed Mass
- Holocaust
- Devil's Revenge
Brasilianissches Old-School-Reißbrett der berauschendsten Art
GRAVE DESECRATOR stammen aus Brasilien, haben sich dem Old-School-Death-Metal verschrieben, in ihrer Jugend höchstwahrsscheinlich den Katalog ihrer Landsmänner von SEPULTURA studiert und auch die Meilensteine aus der Historie solcher Bands wie POSSESSED und den "Scream Bloody Gore"-Erstling von Mighty Schuldliner und Co. nicht spurlos an sich vorbeiziehen lassen.
Damit wäre grundsätzlich schon alles zum neuen Silberling "Sign Of Doom" gesagt, der mit teils unermesslich deftigen Grooves, unmenschlichen Blasts und Gitarren-Arrangements aufwartet, wie sie selbst in den Kult-Studios der nordischen Szene nicht mehr reproduziert werden können. Schnell fühlt man sich hier an die ersten räudigen Gehversuche der Cavalera-Brüder erinnert, wobei die Arrangements auf "Sign Of Doom" schon eine Spur reifer sind als auf dem Erstling der südamerikanischen Legende. Ferner widmen sich GRAVE DESECRATOR auch vermehrt dem Todesblei-Sound und stecken selbst vor einigen Grindcore-Abfahrten nicht zurück. Insbesondere in Tracks wie 'Faces Of Apocalyptic Ballte' und 'Christ's Blood' wird der Latino-Hyperblast neu definiert und marschiert mit einer Aggression voran, wie man sie in ihrem rebellischen Ausmaß eigentlich nur noch aus der ersten Stunde dieses Sounds kennt. Als Retro-User der deftigen Szene hat sich die Band daher auch schon deutlich verdient gemacht.
Schade ist lediglich, dass auf Dauer die Abwechslung zu kurz kommt. Zwar bemüht sich die Band, in Tracks wie 'Midnight Sinner' und 'Devil's Revenge' durch einzelne Breaks ein wenig Auflockerung hineinzubringen, doch insgesamt ist die Fahrtrichtung weitestgehend einspurig und könnte ab und an etwas mehr von den pumpenden Grooves eines 'Carnal Obsession' oder den rasanten Wechseln einer Nummer wie 'Revelations (Of The Beast)' haben.
Feinschmecker des räudigen 80er-Thrashs werden sich daran aber sicher weniger stören. GRAVE DESECRATOR bieten ein buntes Sammelsurium der Spontanität der ersten POSSESSED-Alben, der Jugendlichkeit des ersten SODOM-Doppelschlags sowie der unverbrauchten Aggression einer Platte wie "Pleasure To Kill" - garniert mit eineer Extraportion SEPULTURA-Frühling. Kenner und Freunde dieses wohligen Klangs sollten daher auch beherzt zugreifen!
Anspieltipps: Revelations (Of The Beast), Carnal Obsession, Christ's Blood
- Redakteur:
- Björn Backes