GREEN KING - Hidden Beyond Time
Mehr über Green King
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- The Sign Records
- Release:
- 16.12.2022
- Gates Of Annihilation
- Godkiller
- Prelude To Massacre
- Steel On Ice
- Taunter's Theme
- Tervakiituri
- Where Speedian Dwells
- Lifetakers
Eine nicht ganz alltägliche Legierung.
"Hidden Beyond Time" ist das Debütalbum der finnischen Metalband GREEN KING, das bereits 2020 aufgenommen wurde, aber erst jetzt auf den Markt kommt. In den Promoinformationen zu der Scheibe wird gleich mehrfach betont, dass die Gruppe Inspirationen aus vielen Spielarten des Heavy Metal bezogen hat. Das kann für das vorliegende Album bestätigt werden. GREEN KING ist ein Quartett mit zwei Gitarristen und insofern schon mal gut aufgestellt für Metal.
Anregungen scheint die Band nicht nur aus dem Metal, sondern auch aus verschiedenen Stilrichtungen darüber hinaus gezogen zu haben. Jedenfalls hatte ich mitunter den Eindruck, eine Fusion zweier Kapellen oder aber einer Heavy-Metal-Formation mit Punksänger zuzuhören. Denn ein gediegenes Schwermetall mit gut arrangierten Leadbreaks samt einzeln oder im Doppel gespielten Soli werden durch einen rotzigen, grölenden Gesang kontrastiert, den man eher bei der Irokesenfraktion erwartet hätte. Dementsprechend sind die Gitarrenmelodien besser als die Gesangsmelodien, womit GREEN KING unter den neueren Gruppen keineswegs allein steht. Ob auch Doom Metal zu den Inspirationen der Finnen gehörten, entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls ist hier eher ein geringeres Tempo angesagt, was einige Nummern wie 'Godkiller' oder 'Steel On Ice', die eigentlich klassische Metalstücke sind, etwas behäbig wirken lässt.
Auf der Scheibe befinden sich auch zwei kurze Intros. 'Prelude To Massacre' ist ein beschauliches Gitarrenstück mit weiblichem Sprechgesang. 'Taunters Theme' präsentiert sich als origineller, lakonischer Paarlauf von paralleler Gitarre und Bassgitarre und erweist sich so als gut gewählte Einleitung für den Riffstampfer 'Tervakiituri', zu dem das gedrosselte Tempo passt. Auch das direkte und zupackende 'Where Speedian Dwells' wirkt stringenter.
Insgesamt macht das Album den Eindruck, dass gute Grundideen nicht immer ordentlich zu Ende ausgearbeitet worden sind. Die unschöne Angewohnheit einiger jüngerer Bands, Musik im Umfang einer besseren EP als Album zu verkaufen, hat auch GREEN KING angenommen, indem sich "Hidden Beyond Time" auf schmale 34 Minuten beschränkt. Das Teil erscheint als LP, als CD und digital. Auf der Schallplatte hätte bei dieser Spieldauer fast eine Seite genügt.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Stefan Kayser