GREY DAZE - Amends
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2020
Mehr über Grey Daze
- Genre:
- Alternative / Grunge
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Loma Vista
- Release:
- 26.06.2020
- Sickness
- Sometimes
- What's In The Eye
- The Syndrome
- In Time
- Just Like Heroin
- B12
- Soul Song
- Morei Sky
- She Shines
- Shouting Out
Voller Nostalgie und Emotionen!
"Amends" heißt so viel wie "Wiedergutmachung", ein Titel, der durchaus passt zu diesem Album, denn es handelt sich bei GREY DAZE um die erste Band von LINKIN PARK-Frontmann Chester Bennington, der sich am 20.07.2017, kurz vor dem Reunion-Konzert, das Leben genommen hat. Was man auf "Amends" hört, sind keine neuen Songs im eigentlichen Sinne, sondern Chesters Gesangsspuren der beiden Alben von GREY DAZE ("Wake Me" (1994) und "...No Sun Today" (1997)) wurden übernommen und über komplett neu eingespielte und arrangierte Versionen der früheren Songs gelegt.
Das kann man nun durchaus kontrovers diskutieren und subjektiv aus moralischen Gründen verwerflich finden oder auch total begrüßen, das muss jeder selbst entscheiden. Fakt ist auf jeden Fall, dass in "Amends" aufgrund der Hintergrundereignisse eine gewisse melancholische Note latent mitschwingt - wenn Chester etwa in 'Sometimes' singt "I don't know what to think anymore/maybe things will get better, maybe things will look brighter/maybe sometimes" geht das einfach tief unter die Haut. Sowieso ist der Gesang der Dreh- und Angelpunkt des Albums, denn was Chester bereits mit Anfang 20 an Emotionen zu transportieren vermochte und mit was für einem Spektrum, ist einfach unfassbar.
Wer GREY DAZE wie ich vorher noch nicht kannte, wird vielleicht überrascht sein, dass "Amends" unterm Strich ein relativ softes Grunge-Album ist, zum Crossover/Nu-Metal der späteren Hauptband LINKIN PARK gibt es wenig Verknüpfungen. Wobei auch "Amends" enorm vielseitig ist, jeder Song kann absolut für sich stehen, die Zeit vergeht wie im Fluge während der elf Tracks. Wer zudem die Muse hat, kann beim Abgleich der alten und neuen Versionen viel entdecken, zumindest findet man zum Beispiel in den gängigen Videoportalen noch einige Original-Versionen und kann in herrlicher Nostalgie schwelgen.
Ohne diese Neuaufnahmen hätte ich höchstwahrscheinlich weder GREY DAZE, noch Chester Bennington von seiner anderen Seite kennengelernt, dafür bin ich sehr dankbar.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke